Wenige Tage vor der Eröffnung haben am Mittwochnachmittag die Mitglieder des Organisationsteams - Sabine Guhl und Ruth Neumann von der Regionalbibliothek sowie die beiden Buchhändlerinnen Alexandra Stangl und Maria Rupprecht - in der Regionalbibliothek einen Einblick ins Programm gegeben.
"Wir haben noch nie das Zeitgeschehen und die gesellschaftliche Entwicklung so aktuell dargestellt wir bei diesen Literaturtagen", unterstreicht Guhl. Im Sommer 2018 hätten die ersten Planungen für das Festival begonnen, dass nur Dank der Unterstützung der beiden Buchhandlung möglich sei. "Wir als Regionalbibliothek könnten das alleine gar nicht leisten", betont Guhl.
Tickets bald knapp
Die Anzahl der bisher verkauften Tickets, so die Leiterin der Bibliothek, würde sehr positiv stimmen. "Etwa zwei Drittel der Eintrittskarten sind mittlerweile weg, aber es gibt aktuell noch für alle Lesungen Plätze." Gut angenommen werde auch das sogenannte "Flatrate-Ticket", mit dem alle Veranstaltungen besucht werden könnten.
Der Auftakt der Literaturtage am Sonntag, 31. März (20 Uhr), in der Max-Reger-Halle steht unter der Überschrift "Amore, Amore - Die schönsten italienischen Geschichte der Liebe und Canzoni d'Amore", präsentiert von Reinhold Joppich (Rezitation) und Mario Di Leo (Gitarre und Gesang). In den Liebesgeschichten und -liedern der beiden kommt jede Spielart von "Amore" zum Zug.
Am Montag, 1. April (20 Uhr), wird Johannes Kirchberg in der Regionalbibliothek erwartet. In seinem Programm "Heute zwischen gestern und morgen" dreht sich alles um Chansons, Schnipsel, Texte und Couplets von Kurt Tucholsky. Kirchberg singt Tucholsky, er spielt und rezitiert ihn. Weiter geht es am Dienstag, 2. April (20 Uhr), im "Almrausch"-Vereinsheim mit einer Lesung von Harald Grill aus seinem neuen Buch "Hinter drei Sonnenaufgängen eine andere Welt - Streifzüge durch den Balkan, von Rumänien über Bulgarien nach Odessa". Ein Vierteljahr war Grill dort unterwegs, kreuz und quer mit dem Auto, mit Zügen, Bussen, Schiffen und zwischendurch auch zu Fuß.
Spannung verspricht die Lesung des griechischen Autors Petros Markaris am Mittwoch, 3. April (20 Uhr), in der Sparkasse Oberpfalz-Nord. Er stellt seinen neuen Krimi "Drei Grazien. Ein Fall für Kostas Charitos" vor. Der 82-Jährige gehört zu den Autoren, die das Genre Kriminalroman gezielt einsetzen, um gesellschaftliche Entwicklungen kritisch zu beleuchten. Das neue Buch führt den Leser einmal mehr die griechische Misere mit Blick auf die Hochschulen, die unter den Folgen der Finanzkrise in Griechenland leiden, vor Augen. Nicht weniger spannend und politisch wird es am Donnerstag, 4. April (20 Uhr), in der Regionalbibliothek: Der Österreicher "Franzobel" präsentiert seinen neuen Krimi "Rechtswalzer". Drum geht's um einen Mann in den Fängen der Justiz, einen Mord und einen berühmten Ball. Die neue rechtsnationale Regierung will den bevorstehenden Opernball als Propagandaspektakel inszenieren. Auch wenn der Krimi in der Zukunft spielt, ist er doch unübersehbar aktuell.
Slammer und Klassiker
Tradition bei den Literaturtagen hat der Poetry-Slam in der Tiefgarage des City-Centers: Moderiert von Felix Römer, steht er am Freitag, 5. April (20 Uhr), auf dem Programm: Es treffen sich Deutschlands beste "Slammer" zum Wettbewerb. Mit seinem großen Gerhart-Hauptmann-Roman "Wiesenstein" wird am Samstag, 6. April (20 Uhr), Hans Pleschinski in der Buchhandlung Rupprecht erwartet. Der Autor erzählt darin erschütternd und farbig, episodenreich und spannend vom großen Gerhart Hauptmann, von Liebe und Hoffnung, Verzweiflung und Angst. Ein weiterer Bestseller-Autor schaut am Sonntag, 7. April (20 Uhr), in der Buchhandlung Stangl & Taubald vorbei: Timur Vermes, dessen Debütroman "Er ist wieder da" 2012 für viel Furore sorgte, stellt seine neue Gesellschaftssatire "Die Hungrigen und die Satten" vor - aktuell, radikal, beklemmend und komisch.
Den Schlusspunkt der Literaturtage setzt nach einer mehrtägigen Pause am Dienstag, 16. April (20 Uhr), im Neue-Welt-Kino der bekannte Schauspieler Walter Sittler mit dem Programm "Ich bin immer noch da - eine Hommage an Dieter Hildebrandt".
Beibehalten wird das lesepädagogische Konzept: So gibt es alleine 25 Lesungen in Schulen mit Autoren wie Christian Seltmann, Christian Tielmann, Frank Maria Reifenberg und Tania Witte. Und bereits seit 25. Februar läuft das Grund- und Mittelschulprojekt "SOS - Regibert braucht Hilfe", in dem bis Anfang April auf besondere Art und Weise Kindern und Jugendlichen der Spaß am Lesen vermittelt werden soll.
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