Weiden in der Oberpfalz
18.04.2019 - 11:02 Uhr

Zwischenbilanz für das Verbundstudium Bank Plus

Lisa Gradl galt als Versuchskaninchen, als sie 2014 ihr duales Studium an der OTH Amberg-Weiden und der Weidener Europa-Berufsschule begann. Im März schloss sie dieses mit der Note "sehr gut" ab. Individuelles Können oder ein Spitzenmodell?

Lisa Gradl (Erste von links) schließt als erste das Verbundstudium Bank Plus ab. Die dualen Studenten und die zuständigen Vertreter treffen sich zum Erfahrungsaustausch in der Europa-Berufsschule in Weiden. Bild: Gabi Schönberger
Lisa Gradl (Erste von links) schließt als erste das Verbundstudium Bank Plus ab. Die dualen Studenten und die zuständigen Vertreter treffen sich zum Erfahrungsaustausch in der Europa-Berufsschule in Weiden.

"Ein Ausbildungsangebot wie dieses ist einzigartig in der nördlichen Oberpfalz", meinte Teamkoordinatorin und Studienrätin Nadine Kaffenberger. Gemeint ist die Kombination aus Studium und Berufsausbildung an einem Standort: Weiden. Der Unterschied zu einem dualen Studium ist die Beteiligung der Berufsschule an dem Ausbildungskonzept. In den Filialen der Sparkasse Oberpfalz Nord können Studierende in Zusammenarbeit mit der Europa-Berufsschule in Weiden ihre Ausbildung zum Bankkaufmann mit Abschluss IHK machen. Parallel wird das Bachelor-Studium "Handels- und Dienstleistungsmanagement mit Schwerpunkt Finance" an der OTH Amberg-Weiden absolviert.

Der ersten Block des insgesamt fünf Jahre dauernden Verbundstudiums ist die betriebliche Ausbildung. Dabei werden die 11. und 12. Klasse der Berufsschule in nur einem Jahr absolviert. Im Anschluss beginnen die Vorlesungen an der Hochschule, kombiniert mit der Arbeit im Betrieb, einmal wöchentlich, und in den Semesterferien.

"Dieses Modell bietet die Möglichkeit, gelernte Theorie direkt mit der praktischen Erfahrung zu verknüpfen und Zusammenhänge besser zu verstehen", bestätigte Katharina Mühln. Die 22-Jährige studiert gerade im sechsten Semester. "Durch den Kundenkontakt ist man täglich mit neuen Situationen konfrontiert, auf die man im Studium sonst nicht trifft", ergänzte Student Fabian Männer. Fünf Studenten konnten bislang von diesem neuartigen Ausbildungskonzept profitieren, auch wenn es nicht immer so leicht war: "Zu Beginn war ich mir der Mehrbelastung nicht ganz bewusst, aber man wird immer unterstützt", räumte Absolventin Lisa Gradl ein.

Ludwig Zitzmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkassen Oberpfalz-Nord, legte den Fokus auf die Stärkung der Region. Durch die Nutzung aller regionalen Bildungseinrichtungen sollen die Studierenden in der Oberpfalz gehalten werden und so die Unternehmen mit kompetenten Fachkräften versorgen. In der Zukunft wünsche er sich eine Ausweitung des Angebots über die Sparkasse und Weiden hinaus. Zudem sollen mehr virtuelle Klassenräume geschaffen werden, um auf die individuellen Fähigkeiten der einzelnen Studierenden besser eingehen zu können.

Für das Jahr 2019 sind die Ausbildungsplätze bereits vergeben. Möglich ist eine Bewerbung für den September 2020.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.