Wir wollen ein realistisches Bild der Landwirtschaft vermitteln.
Nein, die Milch kommt nicht aus dem Karton und die Kuh ist nicht lila, wie die Werbung nicht nur Kindern einzutrichtern versucht. "Wir wollen ein realistisches Bild der Landwirtschaft vermitteln", sagt der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), Georg Mayer. Für Schulklassen ist das während der Projektwoche kostenlos, weil der Freistaat die Kosten der Besuche auf der Erlebnisbauernhöfen wie denen von Christa und Johann Fritsch in Weiding übernimmt (außer für die Busfahrt). Das Projekt richtet sich an die 2. bis 4. Klassen der Grundschulen, alle Förderschul- und Deutschklassen, wie Annemarie Frank vom AELF am Mittwoch auf dem Fritsch-Hof versichert.
Neben der Familie Fritsch ist in diesem Jahr noch der Peter-Anderl-Hof von Christa Müller in Oberpfreimd dabei. "Am wichtigsten ist der Kontakt zu den Tieren", sagt Christa Fritsch. Manche Kinder hätten noch nie ein Tier gestreichelt. Dabei geht es nicht um Bilderbuch-Idylle, sondern um die Realität. Dazu gehört auch, dass die Kinder lernen, dass ein Milchviehbetrieb wie der Fritsch-Hof die Landwirte jeden Tag im Jahr fordert. Christa und Johann Fritsch sind beide als Erlebnisbauern qualifiziert. Johann Fritsch war erst der zweite Mann im Landkreis, der die Fortbildung machte. Der Hof ist seit dem Beginn des Programms 2012 bei dem Projekt dabei, das bisher bayernweit 220000 Kinder nutzten, im Landkreis bislang etwa 3500. Da sei noch Luft nach oben, sagen Frank und Mayer. Rund drei Stunden dauert das Programm für die Kinder mit ihren Lehrern, die dabei alle Tiere auf dem Hof kennenlernen dürfen, neben Rindern auch Ponys oder Ziegen. "Und unser Hund lässt sich auch gern streicheln", sagt Johann Fritsch. Im Stall mithelfen oder mal das Melken an einem künstlichen Euter ausprobieren: Wichtig sei, dass die Kinder aktiv sein können, wissen die erfahrenen Erlebnis-Bauern.
"Die Verwandlungskünstlerin. Vom Gras zur Milch" heißt das Motto des Angebots auf dem Fritsch-Hof. Im Laufstall gibt es viel zu entdecken und zu lernen. Letztlich soll das Programm natürlich auch dazu dienen, den Dialog zwischen Erzeuger und Verbraucher zu fördern. Schließlich sind die Kinder von heute die Verbraucher von morgen. Die Erlebnisbauernhöfe stehen für diesen Dialog mit ihren Angeboten das ganze Jahr über allen Besuchern offen, nach Anmeldung. Übrigens auch für Kindergeburtstage oder ähnliche Feiern.
Schulen und Lehrkräfte, die mit ihren Klassen das Angebot nutzen möchten, finden die Anmeldemöglichkeiten im Netz sowohl unter www.erlebnis-bauernhof-bayern.de als auch auf den Seiten des AELF Schwandorf. Das Schulamt hat an alle Schulen entsprechende Pläne versandt. Die Projektwochen laufen vom 24. Juni bis zum 26. Juli.
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