Junger Musiker an der "Königin der Instrumente"

Weiding
02.01.2023 - 09:17 Uhr
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Kühlschranktemperaturen herrschen in der Weidinger Pfarrkirche. Auf der Empore sitzt jemand, dick eingepackt, und füllt das Kirchenschiff mit majestätischen Melodien: Jonas Prögler absolviert an der Orgel seine Übungsstunde.

Musik ist aus dem Leben des 19 Jahre alten Jonas Prögler nicht wegzudenken: Eine Spielzeuggitarre war das erste Instrument, das er als Kindergartenbub unter dem Christbaum fand. Aber die musikalische Früherziehung und das Spielen mit dem Xylophon lenkte seine Neugierde immer mehr in Richtung Keyboard.

Unter Richard Waldmann, Musiklehrer an der Landkreismusikschule in Cham, der auch in Tiefenbach unterrichtete, blieb Jonas ab dem siebten Lebensjahr lange diesem Tasteninstrument treu. "Als Ministrant in der Filialkirche in Schönau, die zur Pfarrei Weiding gehört und inzwischen in die Pfarreiengemeinschaft Schönsee-Weiding eingebunden ist, habe ich Lust bekommen, Kirchenlieder am Keyboard musikalisch zu begleiten”, erzählt der junge Musiker gegenüber Oberpfalzmedien.

Ausbildung mit 13 Jahren

"Zur Kirchenmusik gehört eigentlich eine Orgel”, dachte er sich bald darauf. So startete der Schönauer mit 13 Jahren, abgestimmt mit seinem Musiklehrer, seine Ausbildung an der "Königin der Instrumente” bei B-Kirchenmusiker Anton Lautenschlager. Zu seinem Bedauern wechselte sein Musiklehrer vor drei Jahren in den Orgelbau, aber mit Regionalkantor Florian Schuster aus Oberviechtach konnte Jonas, der nicht nur gern Musik macht, sondern auch begeistert Fußball bei der SG Silbersee spielt, seinen Weg fortsetzen. "Geübt wird täglich, aber einmal in der Woche ist in der Pfarrkirche St. Nikolaus praktischer Unterricht mit Florian Schuster”, erzählt er und streicht dabei über die Tasten der Weidinger Orgel, auf der er vor fünf Jahren erstmals einen Gottesdienst mit Melodien harmonisch und rhythmisch ergänzte.

Inzwischen reicht sein musikalische Tätigkeitsfeld in der Kirchenmusik von Schönau über Weiding, wo er sich mit Alexandra Korte abwechselt, bis – in Abwechslung mit Elisabeth Schneider – nach Stadlern und vertretungsweise nach Schönsee. Eine feste Größe ist Jonas Prögler auch an der Eisenbarth-Orgel in der Oberviechtacher Pfarrkirche.

Viel unterwegs

Vor allem über die Weihnachtstage war er viel unterwegs: Termine in Weiding, Stadlern und Oberviechtach standen in seinem Kalender. Dabei ist Orgel natürlich nicht gleich Orgel: "Jedes der Tasteninstrumente hat seinen eigenen Charme”, weiß der 19-Jährige aus Erfahrung. Ihn fasziniert vor allem immer wieder das breite Spektrum der Klangfülle, das eine Orgel je nach Anlass bietet.

Und sein Einsatz kommt gut an: Beim Ehrenabend des Weidinger Kirchenchores würdigte kürzlich Chorleiter Alexander Lottner Pröglers Engagement als Organist während der vergangenen fünf Jahre. Und auch in Zukunft setzt das Ensemble auf seine verlässliche Orgelbegleitung.

Als Musiker setzt sich Jonas Prögler, der in diesem Jahr am Ortenburg-Gymnasium in Oberviechtach sein Abitur gemacht hat, zunächst die D-Ausbildung für nebenberufliche Kirchenmusiker als Ziel. Später will er eventuell den C-Schein erwerben, der in allen Diözesen Anerkennung findet. Zunächst steht aber ein Praktikum in einer Marketingagentur an, dem eine Ausbildung zum Mediengestalter folgen soll.

Volles Verständnis haben jedenfalls die Eltern für das Faible ihres Sohnes für Kirchenmusik. "Papa und Mama stehen voll hinter meiner Begeisterung für das Orgelspiel”, sagt Jonas Prögler. Auch ihnen widmet er seine Melodien, wenn er die vielen Orgelpfeifen wie an diesem Tag in der Weidinger Pfarrkirche zum Klingen bringt.

 
 

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