In der Nacht auf Mittwoch, 6. März 2024, gegen 3.20 Uhr, haben Unbekannte in der Filiale der Sparkasse Amberg-Sulzbach in Weigendorf (Landkreis Amberg-Sulzbach) den Geldautomaten gesprengt. Das Bayerische Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Die Polizei hat das Gelände erst gegen 8 Uhr abgesperrt. Bis dahin blieb die Tat unbemerkt.
"Wir haben erst kurz vor 8 Uhr Kenntnis von dem Fall erhalten", erklärte Fabian Puchelt, Pressesprecher des LKA, auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Der Zeitverzug in so einem Fall sei ungewöhnlich. Bis Mittwochabend gab es auch keine Augenzeugen, weswegen weder Täterbeschreibungen vorliegen, noch Fluchtrouten bekannt sind.
Es wurde auch Beute gemacht. "Die Täter waren leider erfolgreich", sagte Puchelt. Zur Höhe des gestohlenen Geldbetrages wollte sich weder der LKA-Sprecher noch die Sparkasse Amberg-Sulzbach äußern. Weigendorf liegt direkt an der Grenze der Landkreise Amberg-Sulzbach und Nürnberger Land und somit an der Bezirksgrenze Oberpfalz/Mittelfranken. Die Bundesstraße 14, an der die Bankfiliale liegt, verbindet Sulzbach-Rosenberg und Hersbruck.
"Zum Glück sind keine Personen betroffen. Es ist ein hoher Sachschaden entstanden. Wir arbeiten eng mit den Ermittlungsbehörden zusammen", heißt es in der Stellungnahme des Geldinstituts. Vorstandsvorsitzender Thomas Pickel machte sich ein Bild vor Ort. "Das Gebäude inklusive Dach ist massiv beschädigt, so dass die Filiale bis auf weiteres geschlossen bleibt", teilte die Sparkasse mit.
Das LKA startete unterdessen einen Zeugenaufruf und stellt folgende Fragen: "Wem sind in den Nachtstunden im Bereich des Schulweg 1 in Weigendorf verdächtige Personen oder ein Fahrzeug aufgefallen? Wer hat im Vorfeld in der näheren Umgebung verdächtige Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit der Sprengung des Geldautomaten stehen könnten? Wer kann sonst sachdienliche Hinweise zur Tat, den Tätern oder dem Fluchtfahrzeug geben?" Hinweise nimmt das LKA unter der Telefonnummer 089/1212-0 entgegen. Auch bei jeder anderen Polizeidienststelle können sich Zeugen melden.
Genauere Untersuchungen des Sprengstoffs sollen in den kommenden Tagen im Kriminaltechnischen Institut des LKA in München stattfinden. Auch die Sichtung von Videodateien steht an. Dabei erhoffen sich die Ermittler Hinweise auf die Täter oder Zusammenhänge zu anderen Taten zu finden.
Immer wieder versuchen Räuber, an Geld zu kommen, das in Bankomaten aufbewahrt wird: Im Februar 2023 machte die Polizei eine zwölfköpfige Geldautomatensprenger-Bande dingfest, die für über 50 derartige Taten in Süddeutschland verantwortlich gemacht wurde, unter anderem in Regensburg, Wernberg-Köblitz und Luhe-Wildenau. Im Dezember 2022 missglückte in Kastl (Landkreis Amberg-Sulzbach) der Versuch, einen Geldautomaten zu sprengen. Zwei Männer mussten sich deswegen Monate später in Amberg vor Gericht verantworten.
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