"Ihr kurzfristiger Pastoralbesuch bedeutet für uns Ermutigung und Stärkung auf unserem Weg" sagte Pfarrer Varghese Puthenchira zu Beginn des Pontifikalgottesdienstes. Die Chorgemeinschaft unter Leitung von Gotthard Betz und Organist Michael Bertelshofer kostete bei der festlichen musikalischen Gestaltung die Akustik der Pfarrkirche Heilige Familie voll aus. Auch das leiseste Piano war zu hören.
Bei seiner Ansprache vorne im Mittelgang knüpfte Bischof Rudolf Voderholzer an die Bilderreihen und Gesetzestafeln neben dem rechten Seitenaltar an. "Ihr habt gehört, was zu den Alten gesagt worden ist. Ich aber sage euch: Allein diese Worte aus der Bergpredigt zeigten Jesu göttlichen Anspruch. Er möchte, dass das Gesetz aus der Liebe heraus verstanden werde, denn es geht um ein Leben in Glück, Frieden und Zufriedenheit." Das heiße, so Voderholzer, ein guter Mensch zu werden, in seinem Herzen der Liebe Raum geben, Beziehungen heilen und verzeihen, den anderen nicht instrumentalisieren, sondern mit Wertschätzung und Anerkennung begegnen. "Welch eine Herausforderung, aber das ist die große Botschaft: Jesus möchte uns heute ans Herz legen, die 10 Gebote von innen her zu erfüllen."
Ihm sei es ein großes Anliegen, denen, die in der Pfarreiengemeinschaft Seelsorge ausüben, Hauptverantwortung tragen, "Vergelt`s Gott!" zu sagen, allen voran Pfarrer Puthenchira für seinen eifrigen Dienst und die Initiativen zur Zusammenführung der drei Pfarreien. Ebenso dankte der Bischof den Gremien und allen, die mit Herzblut helfen. Thomas Rauch erhielt ein Sonderlob für die Gestaltung der Homepage. Hier regte Voderholzer eine Internetführung mit Bildern der Pfarrkirche an.
"Kommen Sie gerne zum Gottesdienst. Halten Sie auf diese Weise zusammen und geben Sie den Nachbarn ein Beispiel", bat der Bischof angesichts mehrerer leerer Bänke. Er nannte dabei auch Eltern und Großeltern; sie seien die Allerwichtigsten, denn wo die Hauskirche lebt, lebe auch die Pfarrkirche. "Uns als Gemeinde ist es wichtig, dass christliche Gedanken und Werte vor allem im Kinder- und Jugendbereich, aber auch in der Zusammenarbeit und dem Zusammenleben zwischen Kirche und Politik ihren Platz haben. Um diese Zusammenarbeit noch wirkungsvoller umsetzen zu können, müsse den Kirchenverantwortlichen vor Ort mehr Entscheidungskompetenzen eingeräumt werden, betonte Weiherhammers Bürgermeister Ludwig Biller beim Stehempfang im Hotel Witt am See. "Wir sind alle sehr stolz auf ihren Besuch, und es ist sicherlich ein Motivationsschub für all diejenigen, die sich haupt- und ehrenamtlich engagieren", ergänzte er. Dann suchte der Oberhirte mit den Gästen das Gespräch. Der Chor sang anlässlich des siebten Jahrestages seiner Bischofsweihe das Lied "Wir wünschen Gottes Segen auf allen deinen Wegen". Pfarrgemeinderatssprecher Wolfgang Krauß sagte: "Wir freuen uns, dass wir Liebe und Verständnis füreinander gemeinsam in die Pfarreiengemeinschaft hineintragen." Der Bischof trug sich anschließend in das Goldene Buch der Gemeinde ein.
Nach dem Mittagsmahl im Pfarrheim Kaltenbrunn stellte Voderholzer fest: " A schöne Kirch`habts". Auch die Kriegerkapelle und das sanierungsbedürftige Jugendhaus nahm er in Augenschein. Anschließend ging es nach Kohlberg zur Besichtigung der Pfarrkirche Herz-Jesu mit Krippe sowie der früheren Simultan- und jetzigen evangelische Nikolauskirche.
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