Die drei Schützenvereine der Gemeinde Weiherhammer, die neben dem Schießsport in hohem Maße Geselligkeit und Tradition pflegen, leiden unter Corona. „Alle Wettkämpfe im Oberpfälzer Nordgau Weiden, Vereinsmeisterschaft, Königsschießen, interne Preisschießen fielen dem Lockdown zum Opfer“, klagt Schützenmeister Klaus Ludwig von „Hubertus“ Kaltenbrunn. Im Oktober sei man zwar noch kurz gestartet, aber nach kurzer Rundenwettkampf-Phase musste der Schießbetrieb wieder eingestellt werden. „Weil wir für alles einen Vorlauf brauchen, hängt auch die Königsfeier im Sommer erneut in der Luft“, sagt Ludwig. Abgesagt seien auch Gau- und Bezirksmeisterschaft. Die fälligen Neuwahlen bei „Hubertus“ werden auf 2022 verschoben.
Für Gaujugend-, Ortsjugend- und Sportleiter Sebastian Ludwig wird es ganz schwer, den Nachwuchs wieder zu aktivieren. „Das wird für alle Vereine eine große Herausforderung. Jetzt hoffen wir auf den Herbst“, signalisiert Ludwig. Die 16-jährige Jungschützin Sarah Schönl findet es schon schade, „denn ich vermisse auch die Gespräche mit den Aktiven, dieses gute Miteinander jede Woche.“ Gerade die Schützenjugend hatte sich auf das traditionelle Ostereier-Schießen gefreut, das zum zweiten Mal in Folge der Pandemie zum Opfer fällt.
Der Chef der Scheibenschützen-Gesellschaft (SSG) Weiherhammer, Peter Nickl, befürchtet bei den 13- bis 14-Jährigen, die bereits aktiv am Schießbetrieb teilgenommen haben, keine großen Verluste. Eher bei denen, die noch nicht fest etabliert waren. Die Königsfeier an der Schießhütte im Trippacher Wald konnte gerade noch stattfinden. Vom Bayerischen Sportschützenbund liege die Mitteilung vor, dass nur im Außenbereich, begrenzt auf Familienmitglieder mit höchstens fünf Personen, bei einer Inzidenz von unter 50 dann mit 10 Personen geschossen werden dürfe. Im Innenbereich bestehe derzeit keine Aussicht. Hoffnungen hegt Nickl für 2022, denn dann steht das 100-jährige Gründungsfest der SSG an. Die Planungen für die dreitägige Feier am ersten Juli-Wochenende 2022 seien bereits angelaufen.
Schriftführer Thomas Waldenmayer hätte als Bruder Veritas für seine Fastenpredigt beim Bockbierfest im Schützenheim, wie er sagte, genug Stoff gehabt. „Ich vermisse eine gute, für alle gerechte Regelung, denn da passt vieles nicht zusammen, von wegen Gleichbehandlung“. Waldenmayer: "99,7 Prozent der deutschen Bevölkerung waren im Dezember coronafrei, also nur 0,3 Prozent infiziert. Deswegen kann man doch die Menschen nicht auf Dauer einsperren.“
Die sozialen Kontakte fehlen laut Schützenmeister Johann Kneidl von „Tell Trippach“. „Es ist schon schlimm. Seit einem Jahr sind im Dorfgemeinschaftshaus weder Schießbetrieb noch gesellschaftliche Treffs möglich, zu denen auch gerne Gäste aus Nachbarorten kommen.“
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