Viel spricht dafür, dass das Gleis in Zukunft wieder regelmäßig seinen Dienst erfüllen könnte, wenn Teile des Wernberger Flachglas-Werks Nachbarn von Pilkington werden.
Als Werkleiter wird Gietl das nicht mehr miterleben. Dafür hat er mit dafür gesorgt, dass Glas aus Weiherhammer im Flughafen Hongkong, in der Apple-Zentrale in Kalifornien und, und, und, verbaut ist. Dass Gietl bei all dem ein verlässlicher Chef und Geschäftspartner war, zeigte sein letzter Arbeitstag mit Pauken und Trompeten.
Das Blech bliesen Musiker aus Etzenricht, auf die Trommel hauten Männer der Werkfeuerwehr. Auf einem Tieflader, mit Sesseln und Sand liebevoll dekoriert von Spediteurin Martina Schneider, durfte der Chef mit der Familie eine letzte Runde über das Gelände drehen. Allerorten winkten Kollegen mit Warnweste, Schutzbrille und Helm dem Laster mit der Aufschrift "Reinholds Rentenexpress" zu.
Obendrein hatten sich die Mitarbeiter tolle Abschiedsgeschenke einfallen lassen: eine personalisierte Jacke der Werkfeuerwehr, ein Glasmacherkreuz aus Metall, einen Hammer, wie er bei Wannenreparaturen zum Einsatz kommt, und als Coup ein lebendes Glücksschwein.
Das alles sorgte für einen der seltenen Momente, in denen Gietl sprachlos war. Das Wasser, das ihm in die Augen schoss, sagte dennoch alles: Das Werk und seine Menschen bleiben für ihn immer mehr als ein Arbeitsplatz und Gietl für viele mehr als ein Vorgesetzter.
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