Für die Gemeinde Weiherhammer gab es gleich zwei Gründe zu feiern: Sieben Jahrzehnte Selbständigkeit und 50 Jahre Gebietsreform waren am vergangenen Mittwoch Anlass zu einer Jubiläumsfeier. Bürgermeister Ludwig Biller tauchte bei dieser Gelegenheit in die Geschichte des Ortes ein: So habe es bereits 1818 erste Versuche gegeben, die Ortschaft Weiherhammer zu einer eigenständigen Gemeinde zu erheben.
„Aber 134 Jahre hat es gedauert, bis uns dann die Gemeinde Etzenricht freigegeben hat. Seit 1. Februar 1952 wird Weiherhammer im Landkreis Neustadt als eigenständige Gemeinde geführt.“
Industrie und Gewerbe als Unterstützer
Von da an habe die Erfolgsgeschichte der Gemeinde Weiherhammer begonnen, "immer in enger Verbundenheit mit dem seit 1717 ansässigen BHS-Werk, das damals wie heute einen erheblichen Teil zum Wohlstand der Gemeinde beiträgt“, unterstrich Biller. Aber auch durch die Weitsicht der damaligen Verantwortlichen, zum Beispiel durch die Ausweisung eines Industrie- und Gewerbegebiets, habe sich Weiherhammer Schritt für Schritt zu einer finanzkräftigen Industriegemeinde entwickelt. Aktuell hat Weiherhammer 3887 Einwohner und wird mit einem Haushaltsvolumen von 15 bis 18 Millionen Euro geführt.
Biller: „Die beiden Industrie-Unternehmen und die zahlreichen Gewerbe- und Handwerksbetriebe haben durch ihr effizientes Wirtschaften zu dieser Entwicklung beigetragen.“ In Arbeitsplätzen und einer sehr gut ausgebauten Infrastruktur – mit Ärzten, Apotheke, Kitas, Schule, Einkaufsmöglichkeiten und Vereinen – sah Biller die Gründe für die ständige Nachfrage zur Ansiedlung in der Gemeinde. „Mir wird immer wieder versichert, wie sehr dieses Gegebenheiten von Bürgern geschätzt werden und wie gerne sie in unserer Gemeinde leben.“
Gebietsreform vergrößert Gemeinde
Biller dankte allen, die in diesen 70 Jahren an der Erfolgsgeschichte mitgearbeitet haben. Darunter auch die ehemaligen Bürgermeister Georg Nickl, Johann Gollwitzer, Georg Härning, Werner Windisch und die jeweiligen Gemeinderatsmitglieder. Eine wesentliche Veränderung brachte 1972 unter Georg Härning die Gebietsreform, mit dem Ziel, leistungsfähigere Gemeinden zu schaffen, fuhr Biller fort. Es habe einige Zeit gedauert bis zur Eingliederung des Marktes Kaltenbrunn, der Dörfer Dürnast und Trippach sowie der Einöden Neumühle und Geräum. Die Gemeinde vergrößerte sich in der Fläche von 20 auf 40 Quadratkilometer, die Einwohnerzahl stieg von 2223 auf 3362.
Mit diesen Eingliederungen seien natürlich auch die Verantwortung und Verpflichtungen gegenüber den Ortschaften gestiegen. „Wenn man sich diese heute anschaut, so ist die gleichberechtigte Behandlung in den vergangenen 50 Jahren recht gut gelungen“, bemerkte der Rathauschef. „Wir können stolz auf unsere Gemeinde, auf 70 Jahre Selbständigkeit und 50 Jahre Gebietsreform sein." Er hatte unter anderen besonders die Geistlichen, die Ehrenbürger Christian und Lars Engel, angrenzende Bürgermeisterkollegen, amtierende Gemeinderäte sowie Träger der Barbara-Medaille begrüßt.
Medaille für besondere Verdienste
Musikalisch begleiteten die Feier Max Braun und Sängerin Andrea Bibel. Neun verdiente Mitbürgerinnen und Mitbürger zeichnete der Bürgermeister bei dieser Gelegenheit nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderats für ihr überdurchschnittliches Engagement in den Bereichen Soziales, Ehrenamt und Sicherheit mit der Barbara-Medaille aus. Das waren: Johanna Krauß, Herbert Rudolph, Johann Heibl, Anita Bauer, Liane Adam, Hans-Jürgen Rodler, Alexander Kummer. Für die krankheitsbedingt verhinderten Edeltraud Helgert und Wolfgang Braun wird die Verleihung nachgeholt.
„Wir brauchen diese Leute, die anpacken und Verantwortung übernehmen.“ Mit einem Lob gratulierte Vizelandrat Albert Nickl den Geehrten. Im Namen von Landrat Andreas Meier gratulierte Nickl auch zum Doppeljubiläum. „Hut ab vor der Gemeinde Weiherhammer, die eine besondere Bedeutung als Wirtschaftsstandort unter den 38 Landkreisgemeinden hat. BHS Corrugated und Pilkington AG prägen unsere Region, sind ein Superbaustein.“
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