„Gute Bürgerbeteiligung ist wie Weihnachten. Man weiß vorher nie, was man bekommt.“, schreibt Andreas Paust in seinem Blog zum Thema Bürgerbeteiligung. So ist es auch den Bürgermultiplikatoren des Projekts „Agil leben im Alter“ (Alia) der Lars- und Christian-Engel-Stiftung und der aktiven generationenfreundlichen Gemeinde Weiherhammer ergangen. Sie haben über den Jahreswechsel erste Erfahrungen bei der Organisation und Umsetzung einer Bürgerbeteiligungsphase gesammelt. „Uns ist wichtig, alle Bürger schon zu Beginn in Entscheidungen, wie die der Namensfindung einzubinden“, waren sich die Beteiligten der geplanten Nachbarschaftshilfe einig. Bürger konnten daher im Dezember 2020 zwischen vier Namensvorschlägen, die in einer vorhergehenden Umfrage entstanden sind, per Postkarte oder über die digitale Bürgerbeteiligungsplattform PUBinPLAN abstimmen.
Diese Aktion der Bürgermultiplikatoren brachte eine große Resonanz in der Bevölkerung. In den vier Gemeindeteilen Weiherhammer, Kaltenbrunn, Dürnast und Trippach gaben 453 stimmberechtigte Einwohner über 14 Jahren größtenteils per Postkarte, einige auch online, ihre Stimme für die Bezeichnung der neuen Nachbarschaftshilfe ab.
Dahinter steckte mit Sicherheit nicht nur die Aussicht für die Teilnehmer auf einen von 15 attraktiven Preisen, gestiftet vom Bürgermeister und dem Gemeinderat sowie verschiedenen Geschäftsleuten in der Gemeinde, die es mit der Einsendung der Stimmkarte oder dem Online-Votum zu gewinnen gab. Unterstützt wurde die Aktion auch beim Christbaumverkauf auf dem Alia-Areal vom Skiclub „Hüttenjäger“ Anfang Dezember, der den vorbeikommenden Käufern im Auto Informationsmaterial zukommen ließen. Auch Nachfragen bei den Verantwortlichen zeigen das Interesse der Bürger an der neuen Nachbarschaftshilfe. Diese will unkompliziert, wirkungsvoll und kostenlos für Gemeindemitglieder jeden Alters mit Unterstützungsbedarf Hilfe anbieten. Dazu werden ab diesem Jahr die Unterstützung bei Einkäufen oder beispielsweise Fahrten zur Krankengymnastik gehören. Auch handwerkliche Kleinhilfen wie die Reparatur eines tropfenden Wasserhahns sind geplant. Hilfestellung bei Problemen mit dem Smartphone oder Tipps beim Ausfüllen von Anträgen erachten die Bürgermultiplikatoren ebenfalls als sehr wichtig.
Aus den vier vorgeschlagenen Namen, die bei der Abstimmung zur Wahl standen, setzte sich mit großem Vorsprung die Bezeichnung „Helfen mit Herz“ durch. Dieser Name wurde von den Gewinnspielteilnehmern 194 Mal angekreuzt. Um die weiteren Schritte transparent zu gestalten, verlosten die Koordinatoren in Anwesenheit künftiger Helfer mit Herz in einer Videokonferenz die Preise. Im Auslosungslokal bei Andrea und Hermann Rothballer zog die Glücksfee Gertrud Werner selbstverständlich unter strenger Einhaltung der Corona-Vorgaben die 15 Gewinner. Diese können sich unter anderem über verschiedenste Gutscheine der Gastronomie, aus dem Wellnessbereich oder auch über Geldgewinne freuen. Die ursprünglichen Pläne der Koordinatoren der Nachbarschaftshilfe, bei einer geselligen Auftaktveranstaltung die Preise zu überreichen, können vorerst nicht umgesetzt werden. Die Gewinner werden zeitnah informiert und zu einer Preisübergabe eingeladen, die unter Einhaltung der derzeitigen Vorgaben durchgeführt werden kann.
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