Weißenberg bei Edelsfeld
27.11.2018 - 16:21 Uhr

E-Commerce am Bio-Hof

An der Berufsschule Sulzbach-Rosenberg wird seit diesem Schuljahr auch E-Commerce gelehrt. Eine der ersten Auszubildenden in diesem neu definierten Beruf gibt es ausgerechnet mitten auf dem Land: beim Hutzelhof.

Personalverantwortliche Franziska Kugler (links) und Ausbilderin Lea Rosenberg (rechts) mit E-Commerce -Azubi Saskia Trapp am Bildschirmarbeitsplatz. Bild: aks
Personalverantwortliche Franziska Kugler (links) und Ausbilderin Lea Rosenberg (rechts) mit E-Commerce -Azubi Saskia Trapp am Bildschirmarbeitsplatz.

Vor zwei Jahren stellte sich der Hutzelhof in Sachen Internetshop völlig neu auf. Eine durchaus schwierige Veränderungsphase, die sich aber im Rückblick bezahlt gemacht hat, resümiert Franziska Kugler, die in Weißenberg für das Personal verantwortlich ist. Mittlerweile nutzen rund 50 Prozent der Kunden den Service, an dessen Verbesserung und Aktualisierung fortwährend getüftelt wird. Dass seit September eine Auszubildende das Internet-Team unterstützt, ist dem neuen E-Commerce-Angebot der Berufsschule Sulzbach-Rosenberg zu verdanken.

Saskia Trapp setzte sich gegen rund 25 Mitbewerber durch und stellt nun täglich unter Beweis, dass sich die Affinität für Computer-Technik und kreatives Präsentationsgeschick nicht ausschließen. Während ihrer Ausbildung lernt sie, wie man einen Internetshop einrichtet, pflegt und auf dem neuesten Stand hält und wie ein Angebot attraktiv und ansprechend gestaltet wird. Vor allem aber steht im Mittelpunkt, die stetig wachsende Kundenzahl ohne komplizierte Umwege und Fallstricke direkt zum Ziel zu lenken - so wenige Klicks wie möglich, lautet die oberste Maxime.

Und weil es so gut läuft und das Interesse groß ist, wird kommendes Jahr ein weiterer E-Commerce-Auszubildender auf dem Hutzelhof anfangen. "Über 30 Bewerbungen sind bereits eingegangen", erzählt Kugler. Angesichts solcher Zahlen blickt die hofeigene Bäckerei neidisch in Richtung Bürogebäude mit drei weiteren kaufmännischen Auszubildenden und zum Gemüseanbau mit einer angehenden Gärtnerin: Es will sich einfach kein Bäcker-Lehrling finden und das, obwohl es in Weißenberg statt Nachtschichten "fast normale Arbeitszeiten" gibt, berichtet die Personalverantwortliche.

Bleibt die Frage, wie sich Vorrat und Bedarf vernünftig planen lassen, wenn die Kunden jederzeit individuell bestellen, ändern oder stornieren können? Da macht es die Erfahrung von Geschäftsführer Jürgen Obermeier aus, der zum einen mit den zyklischen Bestellungen über eine gewisse Grundsicherheit verfügt und zum anderen der aktuellen Rückschau Anhaltspunkte für die kommende Nachfrage entnehmen kann. Und falls etwas übrig bleibt, verhindern die Eigenverarbeitung, die Kooperation mit der Amberger Tafel oder die Verfütterung dafür, dass so gut wie nichts im Müll landet.

 
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