Erst 2016 war das sogenannte „Brenkengrab“ in der Graf-Schall-Straße saniert worden. Nach dem Winter 2019 war ein Teil der Krone am Wappen unterhalb des Kreuzes abgebrochen, das ein aufmerksamer Anwohner zur Bauverwaltung der Marktgemeinde brachte. Wieder einmal wurden die OWV-Mitglieder Erwin Hartinger und Albert Wildenauer gebeten, die erforderlichen Reparaturen zu übernehmen.
Nach einigen Vorgesprächen vor Ort mit der Bauverwaltung und unter Einbezug eines Steinmetzes über geeignetes Klebematerial, das frost- und witterungsbeständig ist, gingen sie daran, das abgefallene Teil wieder anzubringen. „Während der Arbeit ergaben sich weitere umfangreiche notwendige Reparaturen“, erzählen die beiden Amateur-Restauratoren. Alle Fugen mussten ausgekratzt und neu versiegelt werden. „Der wichtigste Punkt war die mangelnde Standfestigkeit des Kreuzes“, so Erwin Hartinger. „Es musste ein Betonunterbau mit Eisen verstärkt angelegt werden und eine Einfassung mit alten Granitpflastersteinen, dazu Granitsteinleisten, die das Kreuz mit dem Grab verbinden“.
Ein weiteres Problem sei die stark beschädigte Grabplatte mit Forstschäden an den Buchstaben und Zahlen gewesen. Sie mussten mit gleichem Grundmaterial nachmodelliert werden. An der Unterseite wurde ein Regenwasserablauf eingeschliffen. Damit die Aufschrift besser zu lesen ist, färbte Wildenauer erst kürzlich die Oberseite der Buchstaben mit Grau und den lateinischen Spruch im Wappen. Erst bei warmem Wetter könne später die abschließende Versiegelung als Witterungsschutz angebracht werden.
Die unmittelbar zur Denkmalsansicht gehörende alte Linde wurde fachmännisch behandelt und störende Sträucher entfernt. Für die neue Anpflanzung erklärte sich das Kulturforum bereit. Neben dem Kreuz wurde eine Granitstele mit Schrifttafel zur Geschichte des Brenkengrabes aufgestellt, wobei Heimatforscher Josef Eimer mit Rat und Tat begleitend mitwirkte.
Rudolf Freiherr von und zu Brenken
Der königlich preußische Ulanenoffizier Rudolf Freiherr von und zu Brenken erwarb 1899 die Burg Wernberg, für deren Erhaltung er sorgte. Der sportliche Vater dreier Töchter, der auch die örtliche Krankenpflegestiftung förderte, wurde hier 1915 im von ihm angelegten Park in der gemauerten Gruft bestattet. Familie Brenken verkaufte 1918 die Burg an Graf Andreas Schall-Riaucour. 1983 ließ Baron Gescher den Leichnam seines Großvaters in die angestammte Heimat, die Epernburg der Freiherrn von Brenken über dem Almetal, überführen. Gleich unterhalb der Grabstätte kann man noch den Tennisplatz des Freiherrn mit einer darauf hinweisenden Schrifttafel ansehen.
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