Zahlreiche Notrufe gingen am Dienstag gegen 2.50 Uhr bei der Polizei ein: Gemeldet wurde ein Sattelzug, der auf der A93 bei Pfreimd als Geisterfahrer auf der Autobahn unterwegs war. Wie aus dem Bericht der Autobahnpolizeistation Schwandorf hervorgeht, war der 60 Jahre alte Fahrer des rumänischen Sattelzuges offensichtlich an der Anschlussstelle Wernberg-Köblitz oder bereits am Autobahnkreuz "Oberpfälzer Wald" aus unbekannten Gründen in falscher Richtung auf die Autobahn gefahren. Er steuerte das schwere Fahrzeug laut einem Erstmitteiler mit mindestens 60 Kilometern in der Stunde auf der linken Fahrspur der nördlichen Richtungfahrbahn bis kurz nach der Anschlussstelle Pfreimd.
Wie die Polizei weiter berichtet, hätten andere Lkw-Fahrer auf der Gegenseite den Falschfahrer mit Lichtsignalen gewarnt. Daraufhin bemerkte er offenbar seinen schweren Fehler: Er hielt schließlich auf dem linken Fahrstreifen der Autobahn zwischen der Anschlussstelle Pfreimd und dem Parkplatz Schloßberg-Ost an und legte den Rückwärtsgang ein." Dieses Fahrmanöver führte er mehrere Minuten durch und verließ schließlich an der Anschlussstelle Pfreimd die Autobahn", schreibt die Polizei weiter.
Wie durch ein Wunder wurde bei dieser gefährlichen Falschfahrt auf der Autobahn kein Verkehrsunfall verursacht. Die eintreffende Polizeistreife konnte den Mann mit seinem Sattelzug schließlich am Parkplatz Schlossberg-Ost einer Kontrolle unterziehen, nachdem er an der Anschlussstelle Nabburg erneut gewendet hatte und nun auf der richtigen Fahrbahnseite in Richtung Süden fuhr.
Den Beamten gegenüber gab der Mann an, dass er auf Parkplatzsuche gewesen sei und monierte die angeblich unzureichende Beschilderung der Autobahn. Dies wurde von den Beamten als Schutzbehauptung gewertet und nach Rücksprache mit dem Jourdienst der Staatsanwaltschaft Amberg ein Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen den Falschfahrer eingeleitet, welcher zudem einen mittleren dreistelligen Eurobetrag als Sicherheitsleistung zu hinterlegen hatte.
Die Autobahnpolizei Schwandorf bittet nun Verkehrsteilnehmer, die den Vorfall beobachtet haben oder durch das Verkehrsgeschehen gefährdet wurden, sich unter der Telefonnummer 09431/4301-821 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.
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