Der Einladung des Kulturforums Wernberg-Köblitz am Pfingstmontag Nachmittag in die Burg Wernberg zum Konzert mit argentinischem Tango folgten etwa 100 Zuhörer aus nah und fern, so dass das Gedankengebäude bis auf den letzten Platz gefüllt war. Nach dem Empfang mit Cocktails und Fingerfood durch das Service-Team der Burg Wernberg zog das Duo "perfume de tango" mit Susanne Hofmann auf der Geige und Judith Brandenburg auf dem Bandoneon das Publikum mit sensiblem Spiel und einander die Bälle gleichsam zuwerfend in den Bann.
Die Tangomusik von Carlos Gardel, des berühmtesten Tangosängers Argentiniens und von Astor Piazzolla zeichnete sich aus durch melancholische Stimmungen und von Lebensfreude sprühende, rhythmisch inspirierte Teile. Astor Piazzolla hat mit seinem neuen Stil des Tango nuevo diesen in die besten Konzerthäuser weltweit geführt.
Danach folgte ein zeitgenössischer Tango Judith Brandenburgs mit dem Titel "Landungsbrücken". Zu der Komposition inspirierte sie ein Kai im Hamburger Hafen gleichen Namens, an dem Schiffe aus aller Welt anlegen, mit seinem seemännischen Flair und dem Duft der großen weiten Welt; mit Argentinien schwang dabei auch das Thema Auswanderung und Migration mit.
Der erste und zweite Konzertteil endeten und begannen mit zwei improvisierten Stücken für Violine und Bandoneon. Judith Brandenburg gab mit einigen Akkorden die Tonart vor, worauf sich ein dialogisches Hin- und Her melodischer Einfälle entspann und sich die Spielerinnen auch gegenseitig in neue Tonarten folgten! Jetzt begannen fünf Paare aus dem Publikum spontan Tango zu tanzen im hinteren Teil der Halle, inspiriert von der vorgetragenen Musik, wodurch eine heitere Atmosphäre im Saal entstand und das Publikum mit seinen Blicken von den Musikern zu den Tänzern hin und her wanderte.
Das Thema des Workshops für das Tango-Festival Orchester war die Musik von Mariano Mores, die dieser für Tanzveranstaltungen in Argentinien schrieb. Die Teilnehmer des Workshops stammten aus Trossingen, Braunschweig, Kronach, Vohenstrauß, Nabburg und Weiden und bildeten zusammen mit Susanne Hofmann und Judith Brandenburg ein Orchester mit neun Musikerinnen und Musikern mit der Besetzung drei Geigen, Flöte, zwei Bandoneons, Klavier und Cello. Die Melodik dieser Tanzmusik war jetzt eingängiger und einfacher, wobei die Flöte mit den Geigen sich zu einem sehr schönen Klang vermischten und das Klavier mit den Bandoneons und dem Cello eine starke Rhythmusgruppe bildeten. Ingeborg Hofmann, die Mutter von Susanne, überzeugte als führendes Instrument mit schwungvollen Themen, die vom Orchester begleitet wurden. Die Tänzer gaben jetzt zusammen mit dem Orchester dem Publikum einen Eindruck, mit welcher Schönheit und Intensität der Tango in den Milongas (Tanzlokalen) in Argentinien getanzt wird. Der lebhafte Applaus wurde am Schluss noch mit einer Zugabe des Tango-Festival-Orchesters belohnt.
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