In vielen Familien erinnern Keramikarbeiten an die kreative Schaffenskraft dieses Künstlers, der seine Werkstatt zu einer repräsentativen Kultureinrichtung der Oberpfalz gemacht hatte. "Ich bin Handwerker, kein Künstler", stellte Franz Keck sein Licht zu Lebzeiten gerne unter den Scheffel. Dabei sind seine künstlerischen Fähigkeiten unbestritten. Nicht nur als Meister der Töpferei, auch als Maler, Musiker und gelegentlich als Schauspieler barg er viele Talente.
An diesen außergewöhnlichen Menschen, dem auch manchmal der Schalk im Nacken saß, erinnerte Hermann Meiler bei einer Gedächtnisveranstaltung im Gasthaus Burkhard. Bis zum Tod von Franz Keck vor drei Jahren waren beide freundschaftlich miteinander verbunden. Sein ganz besonderer Gruß galt der Witwe Herta Keck und den beiden Kindern Ingo und Heidi. Zu den Ehrengästen gehörte auch Gabi Zitzler, die schon bei Franz Keck gelernt hat und 38 Jahre an der Seite des Meisters arbeitete.
Eine Goldmedaille
Bis zu seinem Tod ging Franz Keck jeden Tag in die Werkstatt, goss Krüge und Tassen aus Ton, formte Teller und Schalen und bemalte sie. So entstand unter seiner Hand das Keck'sche "Preiselbeermuster", ein unverwechselbares Markenzeichen des Keramikmeisters. Die Goldmedaille der Handwerkskammer krönte seine besonderen Leistungen im Töpferhandwerk. Franz Keck war aber auch bildender Künstler. In der Hommage waren Tonskulpturen und Porträtmalerei aus den letzten Schaffensjahren zu sehen.
Das künstlerische Werk beleuchtete Wolfgang Herzer, Vorstand des Kunstvereins Weiden. Sein Besuch in der Werkstatt des Töpfers Franz Keck begann ganz untypisch am Marktplatz in Wernberg. Bei dessen Eröffnung im Juli 2010 zog eine kraftvolle Gestalt einen Wagen auf zwei Rädern mit rotem Dach durch die Menschenmenge. Es war der "Wernberger Haferlmacher" Franz Keck. Originalität und Kreativität hatten Vorfahrt, wie so oft im Leben des Künstlers. Zusammen mit Hermann Meiler fuhr Herzer dann zum Rabenbühl, wo Franz Keck bis zum 18. Mai 2016 gewohnt und gearbeitet hat. Der dunkle Rabenbaum vor der Firma schaffe eine gedankliche Verbindung zu Grimms Märchen, in denen die Kraft des Wünschens ungebrochen ist, sagte Herzer.
Die Geselligkeit von Herta und Franz Keck war für viele eine Einladung zu einem Ausflug ins Humorige, witzig-schelmische. Dazu passte auch Kecks Liebe zur Musik. Als Gründungsmitglied der "Naabtaler" spielte er selbst Tuba. Die böhmische Musik war Ausdruck der Liebe zu seiner alten Heimat, aus der er als Siebenjähriger mit seiner Mutter vertrieben wurde und in Neunaigen eine neue Heimat fand.
Viele Porträts
Die Bilder und Zeichnungen in der Werkstatt weisen auf ein weiteres Talent des Künstlers hin. Viele Porträts heimischer Persönlichkeiten entstanden, auch Stillleben, darunter eine Serie über den Presssack. Jagdszenen und Architektur spiegeln das Leben im ländlichen Raum wider. Daneben steht, angefangen von der Schnupftabakdose bis zum persönlich gewidmeten Hochzeitkrug, alles was man sich aus Ton nur vorstellen kann. Hier habe das Handwerk den sprichwörtlich goldenen Boden, so Herzer. Die Hommage wurde durch einen Film und Bilder abgerundet, die Leben und Werk von Franz Keck zeigten.
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