Wernberg-Köblitz
05.09.2021 - 15:26 Uhr

Wernberg-Köblitzer Pilotprojekt für Artenvielfalt und Rebhuhn-Schutz

Auf einer drei Hektar großen landwirtschaftlichen Fläche südlich von Wernberg-Köblitz ist ein Lebensraum für Wildtiere und Insekten entstanden. Das Pilotprojekt soll auf den ganzen Landkreis Schwandorf ausstrahlen.

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (rechts) brachte am Feldrand Schilder an, die auf das „blühende Insektenparadies“ und die Lebensräume für Wildtiere hinweisen. Von links: Bürgermeister Konrad Kiener, Bundestagskandidatin Martina Engelhardt-Kopf, BJV-Kreisgruppenvorsitzender MdL Alexander Flierl, Hegegemeinschaftsleiter Stefan Leitl, Landwirt Oskar Reis und Wildlebensraumberater Balduin Schönberger. Bild: Hirsch
Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (rechts) brachte am Feldrand Schilder an, die auf das „blühende Insektenparadies“ und die Lebensräume für Wildtiere hinweisen. Von links: Bürgermeister Konrad Kiener, Bundestagskandidatin Martina Engelhardt-Kopf, BJV-Kreisgruppenvorsitzender MdL Alexander Flierl, Hegegemeinschaftsleiter Stefan Leitl, Landwirt Oskar Reis und Wildlebensraumberater Balduin Schönberger.

Grundstücksbesitzer Hubert Schöner und Pächter Oskar Reis haben Blühflächen, Randstreifen, Hecken und Steinriegel angelegt und damit das bayerische Kulturlandschaftsprogramm in die Praxis umgesetzt. Unterstützung bekamen sie dabei von Wildlebensraumberater Balduin Schönberger, der die Jagdpächter und Landwirte in der Oberpfalz im Auftrag der bayerischen Staatsregierung berät. Den Startschuss für das auf fünf Jahre angelegte Projekt gab am Samstag Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.

Den Termin hatte MdL Alexander Flierl organisiert. Dem Vorsitzenden der Kreisgruppe Oberviechtach im Bayerischen Jagdverband ist an „einer guten Partnerschaft der Landwirte mit den Jägern“ gelegen. Die Lebensräume für die Wildtiere zu sichern, sei nur mit der Landwirtschaft möglich, so der CSU-Politiker. Dabei sollten Beratung und Förderung Vorrang vor Verboten und Gängelung haben.

Ministerin Michaela Kaniber lobte die gute Zusammenarbeit der Landwirte und der Jäger im Landkreis Schwandorf und betonte: „Das ist nicht überall in Bayern so“. Dem Artenschwund und der Klimaveränderung zu begegnen, sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, „bei der alle mitmachen müssen“. Zur Begleitung, Beratung und Unterstützung habe die Staatsregierung 2015 für jeden Regierungsbezirk einen Wildlebensraumberater eingestellt und ein Kulturlandschaftsprogramm mit einer jährlichen Förderung von 350 Millionen Euro aufgelegt. Die Landwirtschaftsministerin will nachlegen und verspricht: „Die bayerische Landwirtschaft wird in den nächsten Jahren noch grüner werden.“

„Wer die Kulturlandschaft pflegt und etwas für den Klimaschutz tut, muss dafür entschädigt werden“, betonte Bundestagskandidatin Martina Engelhardt-Kopf. So wie Hubert Schöner und Oskar Reis, die Mittel aus dem bayerischen Kulturlandschaftsprogramm erhalten. Unterstützung bekommen sie ferner von der Heinz-Sielmann-Stiftung, von den Landschaftspflegeverbänden, dem Bauernverband, den Jagdverbänden und dem Landwirtschaftsamt.

Im Schonraum bei Wernberg-Köblitz haben sich mittlerweile zwei Rebhuhn-Familien angesiedelt. Wildlebensraumberater Balduin Schönberger erklärte, unter welchen Bedingungen sie überleben können. Die Bodenbrüter brauchen offenen Sandboden „zum Baden und Hudern“, gleichzeitig aber „auch ein leichtes Dach darüber zur Deckung“. Mit Blühflächen, Randstreifen und Hecken ließen sich Strukturen für offene und geschützte Flächen schaffen. Gleichzeitig fördere eine solche Kulturlandschaft die Insektenpopulation und liefere den Rebhühnern Nahrung und tierisches Eiweiß. Nicht zuletzt gehe darum, vor allem die Rebhuhn-Bestände sichern Balduin Schönberger empfiehlt den Menschen einen Spaziergang durch die Fluren und verspricht ihnen „ein Summen und Brummen“.

Die Nabburger Jagdhornbläser unter der Leitung von Fritz Kleierl begrüßten die Ministerin mit der „Ehrenfanfare“ und gaben ihr am Ende das musikalische Signal zum Handeln. Michaela Kaniber brachte am Feldrand die Schilder an, die auf das „blühende Insektenparadies“ und die Lebensräume für Wildtiere hinweisen.

Amberg26.08.2021

„Die bayerische Landwirtschaft wird in den nächsten Jahren noch grüner werden.“

Michaela Kaniber, Landwirtschaftsministerin

Michaela Kaniber, Landwirtschaftsministerin

 
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