Wernersreuth bei Bad Neualbenreuth
06.10.2024 - 15:22 Uhr

Auf der Jagd nach Schwammerl – Exkursion mit dem Pilz-Sachverständigen Stefan Hartwig

23 Pilz-Enthusiasten trotzten dem Wetter und machten sich auf die Suche nach Schwammerl. Unter Anleitung eines Experten lernten sie, welche der Funde genießbar sind.

Trotz des teils regnerischen Wetters ließen sich vergangenen Samstagvormittag 23 Männer und Frauen, darunter auch einige Kinder, nicht davon abhalten, an einer Pilzwanderung teilzunehmen. Der Kurs stand unter dem Motto „Pfifferlinge, Maronen, Steinpilze und Co.“. Ausgerüstet mit wetterfester Kleidung und Stiefeln ging es auf die Pilze-Jagd. Eingeladen dazu hatten Oberpfalz-Medien mit Unterstützung des Pilz-Sachverständigen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGIM), Stefan Hartwig.

Treffpunkt der „Pilz-Enthusiasten“ war der Wanderparkplatz bei Wernersreuth, in der Nähe des Naturfreundehauses. Hartwig hieß die Sammler, die aus der gesamten Region kamen, willkommen und erklärte den Teilnehmern, dass sie alle Pilze sammeln könnten. Abschließend werde er jeden einzelnen Pilz in den Körben begutachten und besprechen. Dabei werde er auch Verwechslungsgefahren aufzeigen und Erkennungsmerkmale vorstellen. So könnten sicherlich auch die vielen erfahrenen Pilze-Sucher, aber auch die Unerfahrenen noch eine Vielzahl ihnen unbekannter Pilze besser kennenlernen und damit ihr Repertoire erweitern.

Schon an bestimmten Merkmalen am Stiel könne man Pilze bestimmen. Er appellierte an die Sammler, nur solche Pilze abzuscheiden, die sie einwandfrei identifizieren können: „Pilze, die Sie nicht kennen, lassen Sie einfach stehen.“ Hartwig verwies darauf, dass es 800 bis 1000 verschiedene Sorten von Pilzen gebe. Nur 200 davon sind essbar. „200 Pilze gelten als sehr giftig“. Weitere, rund 600 Pilzarten, gelten als ungenießbar.

Auf der gut zweistündigen Pilze-Exkursion wurden nicht weniger als 61 verschiedene Pilze gefunden. 32 davon waren essbar. Einer der ersten Pilze, der gefunden wurde, war ein Kuhmaul, auch Großer Gelbfuß genannt. Offiziell heißt dieser Pilz „Großer Schmierling“, weil er einen schleimigen Schutz auf seiner Huthaut hat. Dieser Pilz ist essbar.

Nur einige Meter entfernt fand ein Teilnehmer einen Samtfußkrempling, der ebenso essbar ist. „Allerdings sollte man diesen Pilz vorher rund 20 Minuten abkochen", erklärte Hartwig. "Das Wasser verfärbt sich dabei lila." Der Pilz schmecke in etwa wie eine saure Wurst. „Also, ich würde ihn nicht essen“, erklärte der Experte schmunzelnd.

Zur völligen Überraschung fanden die Pilzesucher unter anderem auch einen essbaren Knollenblätterpilz. Er muss allerdings vor dem Essen rund 90 Minuten lang gegart werden, ehe man ihn essen kann. Allerdings sei bei Knollenblätterpilzen größte Vorsicht geboten, denn diese können beim Verzehr tödlich wirken. "Also lieber stehen lassen!" Bei der Abschlussbesprechung ging Hartwig auch auf die Verarbeitung der Pilze detailliert ein.

Info:

Redaktioneller Hinweis

In einer früheren Version des Beitrags war von einem Samtfußrübling die Rede. Es handelt sich jedoch um einen Samtfußkrempling.

 
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