Den Förderpreis der deutschen Landeskulturgesellschaft nahm bei der Bundestagung in Bad Kissingen Marco Härtl entgegen. Der Inhaber und Geschäftsführer der Agentur Bewegter Blick in Wernersreuth bekam die mit 500 Euro dotierte Auszeichnung bei einer Feierstunde im Rossinis-Saal von Vorsitzendem Karl-Heinz Thiemann. Dabei gab der Preisträger auch einen Einblick in die Arbeit und erzählte, dass er den Preis Bürgermeister Klaus Meyer und seinen Eltern widmet.
Klaus Meyer hielt die Laudatio. Dabei ging er auf den Werdegang von Marco Härtl, auf die Entwicklung seines Unternehmens und auf die Wahl des Firmensitzes ein. "Ein glücklicher Zufall, aber auch eine intensive Suche nach Lösungen, mündeten in ein damals leerstehendes Objekt in der direkten Nachbarschaft zu seinem elterlichen Bauernhof." Meyer erzählte, dass er als Mitglied der Kirchenverwaltung mit den vorhandenen Immobilien betraut war und nach einer zukunftsträchtigen und nachhaltigen Lösung für den denkmalgeschützten Vierseithof suchte, "der sozusagen über unserem Heimatdorf Wernersreuth thront".
„Viele Institutionen waren am Projekt zu beteiligen“, nannte Meyer das Landesamt für Denkmalpflege, das Bistum Regensburg, die Kirchenverwaltung Wernersreuth, das Landratsamt Tirschenreuth und den Markt Bad Neualbenreuth. Türöffner und somit Erfolgsgarant zur Verwirklichung des Projektes sei das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz mit Sitz in Tirschenreuth gewesen. „Hier wurden wir alle mit offenen Armen in eine Förderkulisse für den ländlichen Raum aufgenommen.“ Meyer sprach von einer akribischen und herausfordernden Arbeit zugleich. Die Menschen, so Meyer über die Mitarbeiter des ALE mit dem im Saal anwesenden Leiter Kurt Hillinger, seien „Möglichmacher“ und wertvolle Begleiter für solche Projekte. Dies sei, so Meyer, „in der heutigen Zeit von Bürokratismus nicht selbstverständlich“.
Mit ihm, sagte Klaus Meyer, sei Marco Härtl einen "damals ungewissen Weg" gegangen. "Er hätte die Gleise eines ICE nehmen können und sich in ein fertiges Büro aus Stahl, Beton und Glas setzen können, was aus damaliger Sicht sicherlich das Einfachere gewesen wäre." Marco Härtl habe aber bewusst die Weichen auf eine Nebenspur gelenkt, „die in ein geheimnisvolles Tal abbiegt, wo viele Kurven verhindern, dass man einen ruhigen und geradlinigen Blick auf die zukünftige Strecke hat“. Dafür habe aber das Tal andere Vorzüge; die zwar etwas verrosteten Gleise und die teils baufälligen Brücken und Tunnel führten in ein märchenhaftes Land mit unbeschreiblicher Natur und vielen lieben und geselligen Menschen.
Inzwischen sei der Zug neben vielen anderen Zügen dafür verantwortlich, dass eine Region wieder die Gleise, die Brücken und die Tunnel auf Vordermann bringt, investiert in die Zukunft und ein Selbstwertgefühl entwickelt, "dass unserem Heimatlandkreis Tirschenreuth, aber auch unserem Markt Bad Neualbenreuth wirtschaftliche und heimatliche Zukunft verschafft".
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