Wiesau
31.03.2023 - 10:33 Uhr

Ärger über nicht gelieferte Löschanzüge und Infos über Erweiterungsbau bei Feuerwehr Wiesau

Viel Lob, aber auch kritische Worte gab es in der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Wiesau. Sehnlichst erwartet man die Auslieferung bestellter Löschanzüge. Zur Sprache kam auch der Erweiterungsbau am Gerätehaus.

Der Erweiterungsbau an der Egerstraße in Wiesau geht der Vollendung entgegen. Den aktuellen Stand bei den seit Monaten andauernden und immer wieder ins Stocken geratenen Bauarbeiten beleuchtete Kommandant Christian Blohmann in der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Wiesau. Kurz und knapp kommentierte die Führungskraft: „Wir fiebern dem Abschluss entgegen.“

Blohmann beklagte sich danach über ein anderes, seiner Aussage nach „großes Ärgernis“: Die Auftragsabwicklung der bereits vor einiger Zeit bestellten, bislang aber nicht gelieferten Löschanzüge stieß ihm sauer auf. Wie der Feuerwehr vonseiten der Lieferfirma aktuell mitgeteilt worden sei, gebe es Lieferengpässe. „Das bringt uns aber nicht weiter“, machte Christian Blohmann seinem Unmut Luft. Gegebenenfalls müsse man jetzt handeln, erklärte der Kommandant. Blohmann schlug vor, Alternativen zu prüfen. "Und die werden wir dann auch umsetzen“, betonte der Kommandant.

Kritik übte er auch an der digitalen Alarmierung. Mit Blick auf den Stand der Technik sagte der Kommandant: „Die jüngsten Erfahrungen haben gezeigt, dass die noch in den Kinderschuhen steckt.“ Blohmann klagte über Ausfälle und die kurzen Akkulaufzeiten. "Gleiche oder ähnliche Erfahrungen meldet zum Beispiel auch der Landkreis Aschaffenburg“, informierte Christian Blohmann. Der Kommandant ergänzte: „Wir können nur hoffen, dass sich die Situation verbessert."

Neues Löschfahrzeug nötig

In den Fokus rückte Blohmann auch eine Ersatzbeschaffung, ein neues Löschfahrzeug, die "langsam Formen annimmt“. In die Jahre gekommen sei zudem die vor rund 35 Jahren angeschaffte Tragkraftspritze. Laut Blohmann ermittle man derzeit die Kosten für eine Ersatzbeschaffung, um mit dem Markt Wiesau zu entscheiden.

Zu Blohmanns weiteren Aufgaben zählten am Versammlungsabend die Ehrungen von Aktiven. Für 10 Jahre Dienstzeit wurde Nico Tretter ausgezeichnet. Andreas Robl und Fabian Kohl unterstützen die Wehr seit 20 Jahren. Auf 30 Jahre blickt Manfred Beer und auf 40 Jahre aktiven Dienst Konrad Beer zurück. Ferner standen Beförderungen an. Oberfeuerwehrmann wurde Andreas Puss. Hauptfeuerwehrmänner sind ab sofort: Thomas Konz, Florian Beer, Pascal Mayer und Andreas Pinzer. Zum Brandmeister (ein Dienstgrad innerhalb der aktiven Feuerwehr) wurde Stefan Gleißner ernannt.

Im Rechenschaftsbericht erinnerte Manfred Beer, Vorsitzender der Feuerwehr Wiesau, an einige Treffen. Auf der Tagesordnung standen auch Vereinsehrungen: Für 25 Jahre Treue zur Feuerwehr Wiesau wurde Andreas Loos ausgezeichnet. Konrad Beer ist 40 Jahre dabei. Vor 65 Jahren trat Franz Bauer der Feuerwehr Wiesau bei. Später nachgeholt werden Ehrungen zum 70. Jubiläum von Georg Klarner und Alfons Giehl.

Bürgerfest und Jubiläen

Zu den Terminen gehören heuer die Jubiläen der Feuerwehren Falkenberg und Fuchsmühl. Beide werden 150 Jahre alt. In Fuchsmühl will die Feuerwehr Wiesau aber nicht nur mitfeiern. Am Freitag, 23. Juni, wird ein Helferteam aus den Reihen der Wiesauer Wehr den Ausschank betreuen. In den Blick rückte Vorsitzender Beer auch das 20. Bürgerfest in Wiesau und die Segnung des Gerätehausneubaus. Vorstellen, so versprach Manfred Beer, werde man auch die reichbebilderte Vereinschronik.

Einen Einblick in die Nachwuchsarbeit bot der Leiter der elfköpfigen Jugend, Fabian Puss. Auf dem Programm der neun Jungen und zwei Mädchen steht der Jugendleistungsmarsch. Stellen werde man sich auch dem Wissenstest. Erfolgreich war die Bewerbung für die Veranstaltung „Jugendleistungsspange“, informierte der Jugendleiter mit Blick auf den Termin in Wiesau: 20. Mai.

Bürgermeister Toni Dutz kommentierte die „klaren und eindeutigen" Berichte. „Sie bestätigen, dass die Feuerwehr Wiesau für alle Herausforderungen, die da kommen mögen, bestens gerüstet ist.“ Allen Wehren im Ort (Wiesau, Voitenthan und Schönhaid-Leugas) versprach er, dass sie gleich behandelt werden. Dutz wünschte ein „möglichst armes Jahr, was die Einsätze betrifft" und ein „reiches Jahr mit vielen Festen“.

"Der Wunsch nach wenig Einsätzen wird sich wohl nicht erfüllen", griff Kreisbrandrat Andreas Wührl die Worte von Dutz auf. Es war sein letzter Wortbeitrag in der Position des Kreisbrandrats. Wührl, dessen Amtszeit aus Altersgründen in wenigen Wochen zu Ende geht, bleibt der Wiesauer Wehr treu. "Ich wechsle nur die Seiten und gehe dorthin, wo die alte Garde sitzt.“ Mit der „alten Garde“ waren die Feuerwehr-Rentner gemeint, die keinen aktiven Dienst mehr verrichten, dem Verein aber verbunden bleiben.

 
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