Wiesau
11.07.2025 - 08:36 Uhr

Elfriede Pörner (90) möchte 100 Jahre alt werden

Mit einer unbändigen Agilität und Frische beeindruckte Elfriede Pörner die Gratulanten an ihrem 90. Geburtstag. Ein Umstand aber mache ihr zu schaffen, klagte die Wiesauerin, die vor fast sieben Jahrzehnten Wahl-Oberpfälzerin geworden war.

Mitte dieser Woche feierte Elfriede Pörner ihren 90. Geburtstag. Zu den vielen Gratulanten im neuen Lebensmittelpunkt „Haus Steinwaldblick“ in Wiesau gehörte am Nachmittag auch der Zweite Bürgermeister der Marktgemeinde Wiesau, Michael Dutz. Im Namen der Einrichtungsleitung wünschte die leitende Fachkraft für den Sozialen Dienst, Monika Forster, alles erdenklich Gute.

Einer der ersten Geburtstagsgäste am Vormittag war Pfarrer Andres Kraft von der evangelischen Kirchengemeinde Mitterteich-Wiesau. Die Schar der Gratulanten sollte aber noch größer werden, weil sich Elfriede Pörner das so gewünscht hatte.

„Bis auf das Gehör, da hilft auch mein Hörgerät, das ich vor einem Jahr bekommen habe wenig, bin ich sehr zufrieden“, erklärte Elfriede Pörner bei der gemütlichen Kaffeerunde im Seniorenpflegeheim „Haus Steinwaldblick.“ Mit der Feier erfüllte sich ein persönlicher Traum. Bereits vor zwei Jahren, an ihrem 88. Geburtstag, hatte sie, wie im Kreis der Feiernden berichtet wurde, jedem gestanden, dass sie 90 Jahre alt werden und das runde Jubiläum auch feiern möchte. Seinerzeit ahnte Elfriede Pörner aber noch nicht, dass das Fest im großen Kristallsaal im Erdgeschoss des Wohn- und Pflegeheimes „Haus Steinwaldblick“ stattfinden würde. Und weil der 90. Geburtstag ein besonderer Anlass ist, durfte die Musik nicht fehlen. Mit der Steirischen Harmonika spielte das Ensemblemitglied der Bierbanklmusik, Johannes Dötterl-Franz aus Sassenhof bei Krummennaab, fleißig auf. Mit dem Instrument gratulierte er der Jubilarin auf seine eigene andere Art.

"Wichtiger Teil meines Lebens"

Von Tochter Ingrid Alaedu, weil ihre Mutter, geistig fit wie sie ist, viele Hände schütteln musste, erfuhr Oberpfalz-Medien Näheres. „Mama ist ein wichtiger Teil meines Lebens“, beschrieb die 67-jährige Wiesauerin, die sehr enge Bindung. Tochter Ingrid war es auch, die die Organisation der Feier in die Hand genommen und die Tischfreunde aus dem Haus „Steinwaldblick“, die engen Weggefährten und jeden, den Elfriede Pörner besonders mag, eingeladen hatte. Und welchen Wunsch hatte Elfriede Pörner am 90. Geburtstag? "Jetzt möchte ich 100 Jahre alt werden", erklärte die vitale Seniorin im Kreis der Gratulanten.

Geboren und aufgewachsen ist Elfriede Pörner in einer kleinen Ortschaft in Baden-Württemberg. In Ellwangen lernte sie als 16-Jährige ihren früh verstorbenen Gatten, den Porzellanmaler aus dem Sudetenland Walter Pörner kennen. Im Jahr 1957, nur wenige Wochen nach dem Umzug der jungen Eheleute nach Wiesau, kam Tochter Ingrid zur Welt, die ihre Mutter Jahre später mit einem Enkelsohn, Christian, beschenkte. Mit den Enkeltöchtern Leonie, Sarah (genannt Sarahle) und Emely wuchs der Familienkreis.

Mutterpflege aus Dankbarkeit

Die gebürtige und humorvolle Baden-Württembergerin hat, obwohl sie seit Jahrzehnten in der Oberpfalz lebt, ihre Dialektfärbung behalten. Zu ihren Lebensmittelpunkten gehörte viele Jahre auch die Stadt Windischeschenbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Dort war Elfriede Pörner bis zur Rente Packerin in der Porzellanfabrik. Bei einem Belegschaftsfasching der Porzelliner in Windischeschenbach lernte sie ihren inzwischen verstorbenen Lebensgefährten Peter kennen mit dem sie 34 Jahre zusammen war und den sie zuletzt - so Tochter Ingrid - „liebevoll gepflegt“ hatte.

Nach dem Tod des Lebensgefährten und von einer längeren Krankheit genesen, entschloss sich Pörner nach dem Klinikaufenthalt für einen erneuten Umzug. Seit April 2025 wird sie von den Pflegekräften im „Haus Steinwaldblick“ betreut. Dort hat sie viele Freunde und Freundinnen kennen gelernt.

Die Tochter beschreibt das Leben ihrer Mutter als „nicht immer leicht, weil sie viel zu kämpfen hatte.“ Mutter Elfriede habe „ein Leben lang gearbeitet und daher vergönne ich ihr den 90. Geburtstag, der ihr Wunsch gewesen war, von ganzem Herzen.“ Ingrids tägliches Ziel ist die Wohn- und Pflegeeinrichtung „Steinwaldblick“ im Süden der Marktgemeinde Wiesau, um sich „aus Dankbarkeit“ der jetzt 90-jährigen Mutter zu widmen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.