Der Gottesdienst am Faschingssonntag war den verstorbenen Angehörigen der Faschingsgesellschaft Weiß-Blau Wiesau gewidmet. Auf gewohnt amüsante Weise durften sich die Mitglieder – in Absprache mit Pfarrer Markus Nees – aktiv in die Messe einbringen. Der Beitrag am Ambo der Kirche regte aber auch zum Nachdenken an.
Zwei vertraute Protagonisten der Wiesauer Faschingsgesellschaft, Nadine Kneißl und Ewald Oppl, schlüpften in die Figuren „Adam und Eva“, um vom Alltag im Paradies zu erzählen. Nachträglich entschuldigte sich das Duo für den allein von ihnen verursachten Sündenfall und verriet zudem, wie man den Schaden hätte begrenzen können. Der Abschluss einer „Rundum-sorglos-Versicherung“, meinte das Pärchen mit Verweis auf den „ordentlichen Schadensfreiheitsrabatt“, hätte wenigstens die Kosten nach unten gedrückt.
Die seit Jahrtausenden erhobenen Vorwürfe gegen Adam und Eva wollten die Darsteller nicht länger auf sich sitzen lassen. Kneißl und Oppl drehten kurzerhand den Spieß um und behaupteten, dass wohl niemand der Anwesenden den Versuchungen hätte widerstehen können: „Die Schlange arbeitete sehr professionell.“
„Wer von den Kirchgängern ohne Sünde ist, darf uns nach dem Gottesdienst getrost mit Steinen bewerfen“, schob das Duo am Altar nach. Ferner stellte es die Behauptung auf, dass der liebe Gott als Hersteller der Menschen gewissermaßen auch die Verantwortung bei etwaigen Schäden zu tragen habe.
„Den ersten Menschen wurde der Appetit auf Äpfel gründlich verdorben", fassten Kneißl und Oppl den Sündenfall in humorvoller Art zusammen. Adam und Eva hätten sich danach auf Birnen, Kirschen und Pflaumen beschränkt. Als mögliche Alternative werde auch der Verzehr von Erdäpfeln nicht ausgeschlossen: „Die wachsen ja nicht auf Bäumen.“
Die beiden Darsteller aus den Reihen der Faschingsgesellschaft Weiß-Blau Wiesau gestalteten zusammen mit Pfarrer Nees auch die Fürbitten. In deren Mittelpunkt standen die Corona-Pandemie und die Hoffnung auf ein baldiges Ende. Damit alles wieder so werde, wie es einmal war.
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