Bei dem Unwetter am Dienstagabend stürzte auf der Bahnstrecke zwischen Wiesau und Reuth bei Erbendorf ein Baum auf die Gleise. Ein Zug, der Richtung Weiden unterwegs war, prallte in den Baum. "Ein zu dieser Zeit entgegenkommender Zug konnte ebenfalls nicht mehr abbremsen und fuhr durch die Trümmer- und Holzteile, die über das gesamte Gleisbett verstreut waren", schreibt die Feuerwehr Wiesau auf ihrer Homepage. Dieses Schienenfahrzeug war aber noch fahrtüchtig.
Die Wiesauer Feuerwehr war mit den Kameraden aus Röthenbach und Schönhaid/Leugas um 18.53 Uhr alarmiert worden. Die Anfahrt stellte sich aufgrund der Abgeschiedenheit der Einsatzstelle und der Wetterlage zunächst relativ schwierig dar. Schlechte Zufahrtsstraßen und durch Sturmschäden versperrte Wege erschwerten das Vorankommen.
Die Feuerwehr Wiesau wählte daher einen außergewöhnlichen Transportweg. Da ein unmittelbares Anfahren der Einsatzstelle mit ihren Fahrzeugen nicht möglich war, luden die Feuerwehrler alle benötigten Gerätschaften, unter anderem Aggregat und Beleuchtungsequipment, vom Löschgruppenfahrzeug (LF) in den weniger stark beschädigten und noch fahrbereiten Zug. Dies geschah an einem Bahnübergang im Wald in der Nähe von Kornthan. Auch die LF-Besatzung nahm Platz in der Bahn, die sie dann zur Einsatzstelle brachte. Die Feuerwehrleute aus Röthenbach und Schönhaid mussten einige Meter laufen.
Vor Ort kümmerten sich die Feuerwehrkräfte um die Ausleuchtung, das Auffangen der auslaufenden Flüssigkeiten und den Abbau der beschädigten Verkleidung des anderen Zugs. Zudem halfen sie den Fahrgästen beim Umstieg im vereisten Gleisbett in den fahrbereiten zweiten Zug, der alle nach Wiesau brachte.
Nach Rücksprache mit dem Notfallmanager der Bahn konnte zudem der erste Zug mit geringer Geschwindigkeit und mit nur einem der zwei Motoren in den Bahnhof nach Wiesau zurückfahren. Verletzt wurde niemand. Der Einsatz dauerte knapp drei Stunden. Während dieser Zeit war die Bahnstrecke gesperrt.
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