Fritz Bartos war es, der vor 16 Jahren in den Reihen seiner BRK-Bereitschaft und beim BRK-Kreisverband die Überzeugung vertrat, dass man die Aufgabe Betreuungsdienst auch in Wiesau mit Hilfe von Ehrenamtlichen, ihm als Leiter und eines entsprechend ausgestatteten Fahrzeuges stemmen könne. Die Idee von Bartos, der auch die Gründung der Helfer vor Ort initiierte, fand in Wiesau und auch beim BRK-Kreisverband Anklang. Und wegen der zentralen Lage wurde Wiesau als Standort ins Auge gefasst. "Die Hilfskräfte und Betroffenen freuen sich über die von uns angebotenen Getränke und kleinen Brotzeiten", betonte vor einigen Monaten bei einem Gespräch mit Oberpfalz-Medien BRK-Bereitschaftsleiter Robert Wolfrum.
Die Aufgaben der 2007 vor Ort ins Leben gerufenen Mobilen Unfallnachsorge (beim BRK Betreuungsdienst genannt) beleuchtete nun aktueller Leiter Ralf Arnold aus Wiesau bei einem Fest des BRK. So sei die Versorgung der Betroffenen und Einsatzkräfte - zum Beispiel bei Großbränden, Vermisstensuchen und Massenkarambolagen auf der Autobahn - „auf einfachste Art und Weise“ möglich, erklärte er. Betreut würden auch ankommende Geflüchtete. Beispiel dafür waren Dienste in der Dreifachturnhalle in Wiesau. Übernommen werde auch die Betreuung von Betroffenen und Hilfskräften bei Großschadenslagen, zum Beispiel 2013 in Rosenheim, 2016 in Rottal-Inn oder vor zwei Jahren im Ahrtal, wo man Unterstützung leistete. Alarmiert werden die Hilfskräfte von der Rettungsleitstelle. Derzeit stünden 15 Ehrenamtliche der BRK-Bereitschaft Wiesau zur Verfügung. „Verstärkung ist jederzeit willkommen“, unterstrich Arnold in seiner Festansprache am Sonntag.
„Braut und Bräutigam“
„Um die Aufgaben meistern zu können, werden zwei Lehrgänge empfohlen“, informierte BRK-Bereitschaftsleiter Robert Wolfrum auf Anfrage von Oberpfalz-Medien. In den Mittelpunkt dieser (auf Kreisebene stattfindenden) Schulungen rücken auch organisatorische Grundlagen. Mit Blick auf die beiden bereitgestellten Fahrzeuge sprach Wolfrum von „Braut und Bräutigam“. In Dienst gestellt werden konnte am Sonntag nämlich auch der vom Freistaat Bayern vor einem Jahr angeschaffte MAN-Mannschaftstransporter für den Katastrophenschutz am Standort Wiesau. Die doppelte Fahrzeugsegnung bildete den Höhepunkt des BRK-Gartenfestes im Pausenhof der Grundschule. Musikalischer Begleiter war Alleinunterhalter Horst Brandl. Der Chef des Betreuungsdienstes, Ralf Arnold, richtete den Blick auch auf die Spenden aus den Reihen der Bürger, Firmen, Organisationen und Verbände. Arnold dankte für die "großartige Leistung“.
300 Arbeitsstunden
Das neue vom Betreuungsteam genutzte Fahrzeug hatte einen Vorgänger, der Ende 2021 wegen technischer Mängel außer Dienst gestellt wurde. Lange Zeit wurde der Kfz-Markt beobachtet, "bis es Ende 2022 endlich so weit war“, so Arnold. Während der „von der Qualität und Leistungsfähigkeit“ jedoch deutlich eingeschränkten Übergangszeit habe man die Einsatzbereitschaft „mit anderen Fahrzeugen“ aber aufrecht erhalten können. Die Entscheidung fiel dann für einen gebrauchten Renault Master im Wert von 28.000 Euro (inclusive Umbaukosten). Um den Betrag stemmen zu können, wurde eine Spendenaktion, unter anderem auf der Crowdfunding-Plattform der Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz, angestoßen. Laut Informationen von Ralf Arnold kamen dabei „beachtliche 13.000 Euro“ zusammen. Geleistet wurden ehrenamtlich rund 300 Arbeitsstunden, damit aus einem normalen Transporter ein Betreuungsfahrzeug wurde, das nun für Einsätze bereitsteht.
Zentraler Standort
„Die Fahrzeuge sind auch ein Zeichen für die Sicherheit“, unterstrich der Vorsitzende des BRK-Kreisverbandes, Franz Stahl. Er lobte den Standort in der Mitte des Landkreises mit Anschluss an die Autobahn. Mitgebracht hatte er einen Brotzeitgutschein für alle, die am Fahrzeug mitgearbeitet haben. „Hinter den Fahrzeugen stecken Menschen, die Sorge tragen, dass alles funktioniert“, fügte BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl hinzu. Im Namen der Marktgemeinde Wiesau überreichte Bürgermeister Toni Dutz einen symbolischen Scheck, ausgestellt auf 1000 Euro. „Glückwunsch auch von mir persönlich.“ Im Namen des CSU-Ortsverbandes gratulierte Michael Dutz mit einem „Spritkostenzuschuss“ in Höhe von 250 Euro. Den kirchlichen Segen spendete Pfarrvikar James George.
Danach folgte eine Überraschung. Der Fanclub „Al Bundy“ aus Wiesau – vertreten durch Thomas Dürnhofer und Oliver Sturm – steuerte 1000 Euro bei. Mit dem Festakt und der Feier bei der Grundschule endete eine großangelegte Spenden-, Beschaffungs- und Arbeitsphase, bei der die Ehrenamtlichen viel Engagement bewiesen.
Das neue Fahrzeug für den BRK-Betreuungsdienst
- Fahrzeugtyp: Renault Master
- Anschaffungs- und Ausbaukosten: rund 28.000 Euro
- Umbauphase: rund 300 Arbeitsstunden
- Spendenergebnis: 13.000 Euro, plus weitere Spenden beim Festakt
- Standort: BRK Wiesau (wegen der zentralen Lage)
- Leiter des Betreuungsdienstes: Ralf Arnold aus Wiesau
- Einsatzziel: Mobile Unfallnachsorge (Betreuungsdienst) des BRK-Kreisverbandes Tirschenreuth unter Federführung der BRK-Bereitschaft Wiesau
- Einsatzbereiche: Großbrände, Vermisstensuche, Massenkarambolagen auf der Autobahn, Betreuung ankommender Geflüchteter und Großschadenslagen
- Alarmierung: über die Rettungsleitstelle
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