Geheiratet wird zu jeder Jahreszeit. Weshalb sich Hermine und Albert Schuller für einen Hochzeitstermin im kühlen November, damals vor 50 Jahren, entschieden hatten, ist ihrer Arbeit geschuldet: „In den wärmeren Monaten war doch keine Zeit“, machte das Jubelpaar nun bei seiner Goldenen Hochzeit deutlich. Albert Schuller war frischgebackener Eigentümer des familieneigenen Holzbau- und Zimmereiunternehmens geworden. Dessen Vater Andreas war ein Jahr vor der Hochzeit gestorben. Die Übernahme des 1928 gegründeten Unternehmens kostete Kraft und Zeit. Heute ist Albert Schuller 74 Jahre alt. Er habe, seiner Aussage nach, unzählige Lehrlinge ausgebildet und Praktikanten betreut. Den Meisterbrief erlangte er als 21-Jähriger. Für seine Verdienste verlieh ihm die Innung den Titel „Ehrenobermeister“.
Unternehmen in der 3. Generation
Hermine Schuller, geborene Gleißner, war zweigleisig tätig: Bis September arbeitete sie im elterlichen Gasthof im Wiesauer Gemeindeteil Muckenthal, wo sie ihren späteren Ehemann kennenlernte. Im Herbst arbeitete die heute 70-Jährige in einer Wiesauer Metzgerei.
Schuller ist Mitglied der Wiesauer Frauen-Union. Bis vor einigen Jahren war sie Inhaberin einer Wäscherei. Die Holzbau-Bedachungen Schuller GmbH, deren Seniorchef Albert Schuller ist, besteht in der dritten Generation und, so unterstreicht Albert Schuller, „die vierte, Enkel Maximilian, lernt das Handwerk in Pleussen.“ Scherzend fügte der Großvater hinzu: „Ich hoffe nicht, dass er in meine Fußstapfen tritt, sonst kann er mich nicht überholen.“
Geheiratet wurde in Wiesau, gefeiert beim „Völkl“, einer seinerzeit beliebten Gaststätte in Friedenfels. Kutschiert wurde das Ehepaar mit einem dunkelroten 200er Mercedes. Und, so erfuhr Oberpfalz-Medien auch, „wir hatten sogar Zeit für eine Hochzeitsreise, zum Onkel nach Hessen.“ Das Jubelpaar freute sich jetzt über die Glückwünsche, unter anderem vom zweiten Bürgermeister der Marktgemeinde Wiesau, Michael Dutz, und Pater James im Namen der Pfarrei.
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