Wiesau
05.11.2021 - 10:54 Uhr

Die Jugend will in Wiesau mitreden

Einen König von Wiesau gibt es nicht. Was aber wäre, wenn man das Sagen hätte? Dieser Frage sind Jugendliche bei einem Workshop in Wiesau nachgegangen. Die Ideen und Anregungen sind vielfältig.

Wenn ich König von Wiesau wäre: Mit dieser Frage beschäftigten sich die Teilnehmer beim Jugendworkshop. Es gab viele Anregungen und Wünsche. Bild: wro
Wenn ich König von Wiesau wäre: Mit dieser Frage beschäftigten sich die Teilnehmer beim Jugendworkshop. Es gab viele Anregungen und Wünsche.

Die Wiesauer Jugendlichen kennen ihren Heimatort. Doch ein geschärfter Blick schadet nicht. Das geschah bei einem von der Kommunalen Jugendarbeit konzipierten Treffen in der Schulturnhalle. Mit ins Boot, um die 20 bis zu 18-Jährigen bei der Ideenfindung zu betreuen, holte man sich das Systep-Institut für systematische Erlebnispädagogik zur Stadt- und Kreisentwicklung. Das in Hof ansässige Institut beschäftigt aktuell rund 45 Fachkräfte. Einer von ihnen ist Geschäftsführer und Bereichsleiter Michael Wilfert, der nach Wiesau gekommen war, um mit den zeitlich befristeten „Königen von Wiesau“ Wünsche auszuarbeiten, die – falls möglich – auch umgesetzt werden. Zudem wurden Themen angesprochen, die interessant sind oder es noch werden könnten.

„Wir möchten ermitteln, wie man die Jugendarbeit in den Kommunen unseres Landkreises stärken kann“, informierte Theresia Kunz. Im Gespräch mit Oberpfalz-Medien unterstrich die für die Jugendarbeit zuständige Mitarbeiterin im Landratsamt: „Die gewonnenen Informationen werden gesammelt. Wie es dann weitergeht, entscheiden die Kommunen.“ Auch wenn ein Asia-Restaurant, ein Jugendtreff, ein Second-Hand-Laden oder eine Skaterbahn mit einer Bank (und das war wichtig) bei den Jugendlichen zu den Top-Themen zählten, so äußerte man auch bescheidenere Wünsche: „Wir möchten in die Gemeindepolitik integriert werden und wünschen uns mehr Veranstaltungen dieser Art, um die Meinung sagen zu dürfen.“

Bürgermeister Toni Dutz, Verwaltungsangestellte Anita Weber-Tretter und Jugendbeauftragter Florian Distner zeigten sich aufgeschlossen. Zudem empfahl das Wiesauer Gemeindeoberhaupt, dass der Marktgemeinderat über die Wünsche informiert wird. Als Sprachrohr empfahl er Florian Distner. Sollten die Wünsche Wirklichkeit werden, dann habe er ein wichtiges Anliegen, erklärte Dutz: „Bitte behandelt die Einrichtungen so, als wenn sie euer Eigentum wären.“ Eines konnte Jugendbeauftragter Florian Distner jetzt schon versprechen: „Ich habe kein Problem damit, regelmäßige Treffen oder gar eine Art Forum auf die Beine zu stellen.“ Gerne werde er auch über die Gemeindepolitik informieren, versprach Distner den Jugendlichen.

Bürgermeister Toni Dutz zeigte sich von der Arbeit der „Könige“ begeistert: „Das schreit nach Wiederholung.“ Das nächste Treffen wurde zwar noch nicht zeitlich bestimmt. Einen Veranstaltungsort fasste das Gemeindeoberhaupt aber bereits ins Auge: „Die nächste Jugendrunde sollte am Bahnhof stattfinden.“ Dieser befände sich in der Sanierungsphase, informierte Dutz und warf dabei auch einen Blick auf den künftigen Jugendtreff. „Ihr könnt gerne in die Gestaltung dieser neuen Einrichtung einsteigen.“ Über das, was in der Ideenschmiede gesammelt und erarbeitet wurde, werde man – so Michael Wilfert von Systep – auch Landrat Roland Grillmeier informieren.

Waldsassen29.10.2021
Die Gedanken zu Papier bringen, um sie danach vorzustellen, war eine der Aufgaben beim Jugendworkshop in der Turnhalle der Grund- und Mittelschule Wiesau. Bild: wro
Die Gedanken zu Papier bringen, um sie danach vorzustellen, war eine der Aufgaben beim Jugendworkshop in der Turnhalle der Grund- und Mittelschule Wiesau.
Theresia Kunz und Michael Wilfert (von links) betreuten die Jugendlichen. Bild: wro
Theresia Kunz und Michael Wilfert (von links) betreuten die Jugendlichen.
Gerne nahm sich Bürgermeister Toni Dutz (Zweiter von rechts) die Zeit, um mit den Jugendlichen zu sprechen. Bild: wro
Gerne nahm sich Bürgermeister Toni Dutz (Zweiter von rechts) die Zeit, um mit den Jugendlichen zu sprechen.

„Ich habe kein Problem damit, regelmäßige Treffen oder gar eine Art Forum auf die Beine zu stellen.“

Jugendbeauftragter Florian Distner

 
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