Seit dem Bau der Kegel-Sport-Anlage 1966 war der frühere Gasthof "Zur Eisenbahn" (mittlerweile "Faltenbacher Hof") der Stammsitz des zuvor getrennten und Anfang der 2000er Jahre fusionierten Vereins. An der Industriestraße wurde nicht nur der Sport mit Kegeln und Kugeln, sondern auch die Geselligkeit gepflegt.
"Die Ankündigung, dass die Bahn abgebrochen wird, traf uns wie ein Blitz aus heiterem Himmel", informierte Vorsitzender Wolfgang Reichert in der Jahreshauptversammlung. Über eine Alternative sei aber bereits diskutiert worden (Hintergrund). Die Hiobsbotschaft trübte die Zusammenkunft aber nur ein wenig. "Wir sind zuversichtlich, dass wir in der kommenden Saison den Spielbetrieb mit zwei Mixed-Mannschaften fortsetzen können", versprach Reichert.
Beim Blick auf die Aktivitäten im vergangenen Jahr zählte er die Höhepunkte auf. "Gesellschaftlich läuft es derzeit gut", erinnerte der Vorsitzende an das Maskentreffen auf der Kegelbahn. Gut besucht sei das Sommerfestes im Broschgarten in Schönhaid gewesen. "Die Resonanz war durchwegs positiv. Die Organisation perfekt", erwähnte Reichert die bezuschusste Reise in den Zoo nach Leipzig. Bei der Weihnachtsfeier trat Zweiter Vorsitzender Werner Robl mit einer Weihnachtsgeschichte auf und die Friedenfelser Stub'nmusik lieferte die passende Musik.
Die Mitgliederzahl von einstmals über 100 sank mittlerweile auf 62 Aktive und Passive. "Es fehlt an Nachwuchs." Junge Kegler zu gewinnen, sei schwer geworden. Reicherts Streifzug durch das Keglerjahr war - trotz der Rückschläge, was die Bahn und den Mitgliederstand betrifft - jedoch überwiegend positiv. "Das liegt vor allem an der Kameradschaft. Wir müssen aber auch weiterhin zusammenhalten", mahnte der Vorsitzende.
Über das zurückliegende Sportjahr mit je einer Damen- und einer Mixed-Herrenmannschaft berichtete Willi Bötzl. "Das Damenteam hat sich jedoch nach nur drei Spielen aus der A-Klasse zurückgezogen", bedauerte der Schönhaider. Grund dafür waren laut dem sportlichen Leiter Bötzl die Ausfälle wegen Arbeit und Krankheit.
Davon aber profitierte die Mixed-Mannschaft in der A-Klasse, die sich aufgrund der Verstärkung den 2. Platz sicherte. Die vereinsinterne Jahresmeisterschaft gewann Christine Schmid mit 4321 Holz vor Wolfgang Reichert (4243) und Norbert Beier (3401). Bei der Vereinsmeisterschaft hatte Peter Gebel mit 2200 Holz die Nase vorne. Es folgten Christine Schmid (2143) und Wolfgang Reichert (2121). Den Vereinspokal sicherte sich Christine Schmid mit 464 Holz. Das beste Einzelergebnis erzielte Wolfgang Winkler mit 483 Holz beim Wettkampf in Mitterteich. Die beste Mannschaftsleistung erzielte die Mixed-Mannschaft mit 1825 Holz auf der Mitterteicher Anlage.
Nicht fehlen duften einige Ehrungen. "Sie sind stets ein besonderer Anlass, um zurückzublicken", übergab Reichert das Wort an seinen Vize Werner Robl. Dieser würdigte die langjährigen Kegler Bernhard, Ludwig und Robert Fröhlich, die dem Verein seit 60 Jahren angehören. Auf die gleiche Zeit bringt es Christa Vogl. Seit 50 Jahrenist Gregor Astashenko dabei. Rudolf Zrenner trat dem Verein vor 25 Jahrenbei und Marcus Stalla vor 15 Jahren. Im Blickpunkt
Kegeln künftig in Helmbrechts
Die zweibahnige Kegelbahn an der Industriestraße wurde 1966 damals im Gasthof „Eisenbahn“ errichtet, der heute „Faltenbacher Hof“ heißt. Dabei leisteten die Kegler kräftige Mithilfe durch Hand- und Spanndienste. Vor wenigen Wochen folgte dort das Aus für den „KSV – Die Fidelen“, der vonseiten des neuen Eigentümers – der Ziegler Holding GmbH – gebeten wurde, das Vereinseigentum anderswo unterzubringen.
„Wir müssen gemeinsam versuchen, den Verein sowohl sportlich als auch wirtschaftlich zu sichern. Dazu aber brauchen wir die Unterstützung der Mitglieder“, sagte Vorsitzender Wolfgang Reichert am Ende der Jahreshauptversammlung. Gefragt seien vor allem die Aktiven, die sich – nach eingehender Diskussion – für eine Verlegung ihres Spielbetriebes nach Helmbrechts bei Poppenreuth aussprachen. Trotz allem aber bleibe man ein Wiesauer Verein, betonte Reichert. Er versprach: „Beim nächsten Bürgerfest sind wir wieder dabei.“
Biergarten statt Kegelbahn
„Der Bereich der Kegelbahn wird komplett abgerissen“, informierte Pressesprecher René Oertel von der Ziegler Holding GmbH auf NT-Anfrage. "Die Planung sieht vor, unter dem Vorbehalt einer entsprechenden Genehmigung, an gleicher Stelle 2020 einen Biergarten zu errichten." Über einen Verkauf der technischen Einrichtung habe man noch nicht gesprochen. "Wir sind aber nicht abgeneigt, bei Interesse ein Verkaufsangebot zu machen“, erklärte Oertel.
Definitiv nicht geplant sei jedoch ein Neubau einer Kegelbahn. Nach Angaben des Pressesprechers sollen die Bauarbeiten, die den Hotel- und den Restaurant-Bereich betreffen, bis Ende 2019 abgeschlossen sein. Danach werde man sich dem Biergarten widmen.
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