Noch fehlt ein Bürgermeisterkandidat

Wiesau
09.12.2019 - 14:11 Uhr

Mit 16 Kandidaten geht die SPD Wiesau in die Gemeinderatswahl. Doch die Suche nach einem Bürgermeisterkandidaten blieb bislang ergebnislos.

Nach der Nominierung gratulierten SPD-Landratskandidat Thomas Döhler aus Pechbrunn und der Tirschenreuther SPD-Ortsvorsitzende Gunar Prauschke (von links) den Bewerbern der SPD Wiesau für die Gemeinderatswahl im März.

SPD-Vorsitzender und Marktrat Georg Wurzer zeigte sich am Nominierungsabend im "Sportzentrum" optimistisch, was den noch fehlenden Bürgermeisterkandidaten betrifft. "Wir bleiben am Ball", meinte Wurzer gegenüber Oberpfalz-Medien. Noch habe man ja ein wenig Zeit, die man für entsprechende Gespräche nutzen werde. "Warten wir doch einfach mal ab", bat er um Geduld. "Vielleicht findet sich noch ein Bürgermeisterkandidat", sagte Georg Wurzer, um sich danach der Kandidatenliste zu widmen. Fünf Bewerberinnen und elf Bewerber treten bei der Marktratswahl an.

"Beste Frauenquote"

"Die Qualität unserer Liste passt", freute sich Georg Wurzer, dass alle wählbaren Generationen und Berufsgruppen vertreten seien. Einzeln stellten sich die Bewerber vor. Danach übergab Wurzer das Wort an den routinierten Wahlleiter Hans-Georg Haubelt, dem Alfred Klarner als Schriftführer zur Seite gestellt wurde. "Wir haben eine tolle Liste, die wir auch nach außen vertreten können", betonte der Wahlleiter nach der Stimmenauszählung. "Bis zum zehnten Listenplatz haben wir es geschafft, den geforderten Reißverschluss einzuhalten", zog Georg Wurzer zufrieden Bilanz. Der SPD-Vorsitzende meinte damit die in der SPD-Satzung verankerte Forderung, dass auf einen männlichen Bewerber jeweils eine weibliche Listen-Kandidatin folgen sollte. "Wir sind stolz darauf, die beste Frauenquote aller Parteien in Wiesau zu haben", äußerte sich Vorsitzender Georg Wurzer. "Nun liegt es an uns, aus dieser guten Ausgangslage das Beste zu machen."

Betreutes Wohnen

Zudem empfahl der Sozialdemokrat, dass man aus Gründen des Umweltschutzes auf eine umfangreiche und "teure Wahlwerbung" verzichten werde. "Dies ist ohne Zweifel eine gute Liste, aber die Zeit drängt", mahnte der Vorsitzende, rechtzeitig Vorbereitungen zu treffen. Zunächst will man aber die Wahlziele ausarbeiten, wobei Wurzer eine Sache ganz besonders auf den Nägeln brennt. "An allen Ecken und Enden wird in Wiesau gebaut. Das war noch nie der Fall." Wurzers persönlicher Wunsch nach einem Betreuten Wohnen aber wurde bislang noch nicht verwirklicht. Der SPD-Vorsitzende erinnerte daran, dass der Bauplatz im sogenannten Schmuckergarten (nahe Kirche) vorhanden sei. "Noch aber fehlt der Investor." Wurzer forderte, den angesprochenen Punkt als einen der ersten ins Wahlprogramm aufzunehmen.

An anderer Stelle drängte der Sprecher auf eine Stärkung der Orts-SPD, um eine wesentliche Verbesserung ("die muss drin sein") zu erreichen. Wurzer bedauerte, dass die SPD derzeit - neben ihm als Fraktionssprecher - nur noch von Alfred Klarner im Marktrat vertreten wird. Georg Wurzer zeigte sich aber optimistisch. Er sah eine Chance, bei den Wahlen die absolute Mehrheit der CSU ins Wanken zu bringen. "Wir müssen daher auch in der Öffentlichkeit viel stärker auftreten."

Für das Wohl der Gemeinde

Georg Wurzer ließ an anderer Stelle anklingen, dass man sich keineswegs "sinnvollen Entscheidungen" entgegenstellen werde, die im Marktrat zur Sprache kommen. "Wir akzeptieren die Meinung anderer. Nicht ohne Grund sind die Gemeinderatsbeschlüsse meist einstimmig." Man arbeite für das Wohl der Gemeinde, unterstrich Wurzer. Dankbar zeigte er sich dafür, dass er auf Listen-Platz eins gewählt wurde und versprach: "Vor uns liegt jetzt viel Arbeit, der wir uns stellen müssen."

Für ÖPNV stark machen

SPD-Landratskandidat Thomas Döhler gratulierte den Nominierten. Der Pechbrunner empfahl, sich auch für den ÖPNV stark zu machen. Döhlers Glückwünschen schloss sich der Tirschenreuther SPD-Ortsvorsitzende Gunar Pauschke an. Im Namen der Wiesauer SPD fügte der Kreisstädter hinzu: "Wir müssen's packen."

Die Gemeinderatsliste der SPD Wiesau:

1. Georg Wurzer (Bundesbahnamtsrat a. D.), 2. Gabriele Grümmer (Reinigungskraft i. R.), 3. Alfred Klarner (Qualitätstechniker), 4. Christa Franz (Hausfrau), 5. Karl-Georg Haubelt (Diplom-Verwaltungswirt (FH), Hochschullehrer), 6. Anita Clayton (Bekleidungstechnikerin), 7. Benjamin Lauton (Beamter), 8. Manuela Leibold (Gastwirtin), 9. Rüdiger Franz (Bachelor Professional of Logistic (CCI), geprüfter Logistikmeister), 10. Silvia Klarner (Hausfrau), 11. Bernhard Rosner (Lokbetriebsinspektor a. D.), 12. Wolfgang Nikodem (Diplom-Ingenieur für Maschinenbau), 13. Jürgen Klarner (Steuermann in der Glas-Industrie), 14. Georg Lauton (Gastwirt), 15. Wilhelm Dockter (Bundesbahnarbeiter i. R.), 16. Werner Lauton (Gemeindearbeiter). Ersatzkandidaten sind Nina Wurzer (Zugbegleiterin) und Brigitte Kickel-Nikodem (Kauffrau). (wro)

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