Schon jetzt Anmeldung für den neuen Kindergarten an der Andreas-Thoma-Straße in Wiesau

Wiesau
02.02.2022 - 13:53 Uhr

Wiesau bekommt einen dritten Kindergarten. Die neue Einrichtung und deren Konzept wurden am Dienstag offiziell vorgestellt. Investor ist die Ziegler-Group. Bereits bekannt ist auch der Name der künftigen Leiterin: Sonja Rath.

Noch ist der neue Kindergarten in Wiesau namenlos. Die an der Andreas-Thoma-Straße geplante Einrichtung soll keineswegs – wie Bürgermeister Toni Dutz am Dienstag bestätigte – „eine Konkurrenz“ zu den bereits bestehenden Tagesstätten „Sankt Elisabeth“ und „Sankt Josef“ sein. „Im Gegenteil“, betonte das Marktoberhaupt beim Pressegespräch im Rathaus Wiesau. Mit der von der Plößberger Ziegler-Group beziehungsweise Ziegler Haus GmbH geplanten Einrichtung wolle man eine Entlastung schaffen, unterstrich der Wiesauer Bürgermeister.

„Die Ortsentwicklung führte dazu, dass das Kindergartenangebot nicht ausreichte.“ Trotz vieler Bemühungen und vorgeschlagener Lösungen gelang es nicht, es zu erweitern. „Es scheiterte an der Diözese“, bedauerte Dutz beim Pressegespräch im Rathaus. „Daraufhin haben wir uns auf den Weg gemacht, um Plätze zur Verfügung zu stellen.“ Toni Dutz ergänzte: „Dabei kam uns das Rote Kreuz als Betreiber entgegen.“ Bei der Investorfrage war man bei der Plößberger Ziegler-Group erfolgreich. Dutz erinnerte an die ersten Kontakte und an die Frage, die man dem Unternehmen stellte: „Bauen Sie auch einen Kindergarten?“ Darauf folgte laut Dutz ein „Warum nicht?“. Ein Kindergarten sei eine Herausforderung, mit der man die Infrastruktur und Lebensqualität verbessern könne, zitierte Toni Dutz einen Unternehmenssprecher.

Spatenstich am 18. Februar

Nun stehen der Markt Wiesau, der Investor und der Betreiber vor einem wichtigen Meilenstein. „Den baulichen Startschuss geben wir mit dem Spatenstich am 18. Februar." Aber schon jetzt könne man Kinder anmelden, verriet Dutz den Anlass des Treffens im Rathaus, bei dem Sebastian Keck, Architekt der Ziegler Haus GmbH, und BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl die Einrichtung und deren Ziele offiziell vorstellten. Und ein wichtiger Name rückte in den Mittelpunkt: Sonja Rath. „Ich stamme aus Beidl; mein Haus steht in Schönkirch“, machte sie sich als künftige Leiterin des neuen Kindergartens an der Andreas-Thoma-Straße bekannt.

Auf der derzeit noch freien Fläche des Baugeländes wurde bereits ein Metallzaun errichtet, ein Bagger steht bereit. November bis Ende 2022 könnte laut Sebastian Keck die Fertigstellung erfolgen. Am 1. September aber soll schon der Betrieb aufgenommen werden. Wie das möglich ist, obwohl an der Andreas-Thoma-Straße zu dieser Zeit noch gebaut wird, erklärte Keck unter dem Stichwort „frühere Sparkasse“ an der Hauptstraße. In dieser von der Ziegler-Group erworbenen Immobilie soll eine Übergangslösung geschaffen werden.

„Keine Nachteile“

Ausdrücklich betonte Bürgermeister Toni Dutz, dass für die Kinder dort „keine Nachteile“ entstünden. „Die kurze Übergangsphase wird kindgerecht gestaltet.“ Zudem gab das Gemeindeoberhaupt bekannt, dass sich der Gemeinderat für einen vom Freistaat Bayern geförderten Baukostenzuschuss ausgesprochen habe.

„Der Standort an der Andreas-Thoma-Straße ist ideal“, so Dutz mit Blick auf das Gelände, auf dem früher einmal Sport betrieben wurde. „Dort entsteht ein Kindergarten und somit auch neues Leben“, fügte das Gemeindeoberhaupt hinzu. „Eine gute Sache, zu der wir aber gezwungen wurden. Aus diesem Zwang entstand eine gute Lösung.“

Sebastian Keck bezeichnete die künftige Einrichtung als einen „Ort zum Wohlfühlen und zum Austoben“. Diese Leitgedanken habe man sich auf die Fahne geschrieben, fuhr der Vertreter der Plößberger Unternehmensgruppe fort. „Wir bauen eine Landschaft, die von den Kindern bespielt werden kann.“ Ziegler, so Keck, stehe für den natürlichen Baustoff Holz. „Wir bauen für die Kinder und für die Zukunft“, sagte der Architekt. Mit dem rund 1000 Quadratmeter großen Kindergarten (Baumasse 3700 Kubikmeter), der auf dem rund 3200 Quadratmeter großen Grundstück verwirklicht wird, wagt sich der Investor auf Neuland. „Er ist der Erste, den wir bauen“, informierte Keck auf Anfrage von Oberpfalz-Medien. Angaben zur Investitionssumme gebe es beim symbolischen Spatenstich.

Reggio-Konzept

Modern sei das Reggio-Konzept, zu dem die künftige Leiterin Sonja Rath Stellung nahm. Die Idee dazu, die sich neben der erzieherischen Arbeit auch im Raumkonzept niederschlage, entstand in Abstimmung mit der Geschäftsleitung und Mitarbeitern der Ziegler-Group. Reggio sei kein starres Konzept. „Man soll im Haus leben und auf Entdeckungstour gehen können. Wir arbeiten teiloffen.“ Das bedeute, dass die Kinder einer Stammgruppe angehören und selber entscheiden dürfen, wo sie spielen möchten.

„Wir müssen das Rad nicht neu erfinden“, verwies Bürgermeister Toni Dutz auf das im Tirschenreuther Kinderhaus „Weltentdecker“ bereits verwirklichte Reggio-Konzept. Von den dort gesammelten Erfahrungen könne man profitieren. „Wenn das Personal das Gefühl hat, es ist auch seine Einrichtung, dann kann dies nur von Vorteil sein“, empfahl Dutz, die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen entsprechend zu motivieren. „Wie stark und wie tief es gelebt wird, das muss sich aber noch entwickeln“, klinkte sich Holger Schedl ein. In Wiesau investiere man in eine gute Kinderarbeit, so der BRK-Kreisgeschäftsführer. Geplant seien, um die 74 Mädchen und Buben betreuen zu können, 10 bis 14 Erzieherinnen.

Auch wenn der Baustart noch aussteht, telefonisch erreichbar ist man bereits. Anmeldungen sind unter Telefon 09634/4599990 (von 8 bis 16 Uhr) ab sofort möglich. Anfragen nimmt auch Anita Weber-Tretter unter der Telefonnummer 09634/920034 im Rathaus entgegen. Zudem gibt es im Internet (www.kvtirschenreuth.brk.de/angebote/kindertageseinrichtungen/kindertages...) einen Vormerkbogen, der an den BRK-Kreisverband Tirschenreuth zurückgeschickt werden kann.

Tirschenreuth14.11.2021
Hintergrund:

Der neue Wiesauer Kindergarten

  • Angebot: 2 Kindergarten-Gruppen und 2 Kinder-Krippen für insgesamt 74 Kinder.
  • Konzept: Ausprobieren, experimentieren, Empfindungen in vielfältiger Form zum Ausdruck bringen.
  • Planungsinhalte: Verschiedene Werkstätten, wie Bauwerkstatt, Rollenspielwerkstatt oder Atelier. Zudem soll der Garten zu einer Werkstatt der Sinne werden. Offener und heller Eingangsbereich. Zudem ein Gemeinschaftsbereich, den man auch für Veranstaltungen nutzen kann. Gemütliche, lichtdurchflutete Gruppenräume. Freundlich gestaltete Begegnungsräume. In die Planung eingebunden ist zudem ein gemeinsamer Koch- und Essbereich.
  • Ziele: Das teiloffene Konzept soll den Kindern Geborgenheit und Orientierung bieten. Freiräume, damit die Kinder, je nach Alter und Entwicklungsstand, sich selbstständig auf Entdeckungstour machen können.
 
 

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