„Gut Ding will Weile haben“, meint der Volksmund. Gleiches gilt für die neue von Schülerhand gefertigte Tischtennisplatte in der Mittelschule Wiesau. Eine Idee, eineinhalb Jahre Planungs- und Bauzeit, zudem viel Engagement, Stahl und Kunststoff waren notwendig, um den Pausenhof mit einem neuen Sportgerät bestücken zu können. Entgegen der ursprünglichen Planung zogen sich die Arbeiten in die Länge. Mit ein Grund war die Coronapandemie, und daher, so erklärte Fachlehrer Matthias Burger von der Mittelschule Wiesau, "wurde die Tischtennisplatte auch nicht fertig“. Folglich reichte man das noch unvollendete Werk an eine andere neunte Klasse - die darauffolgende - als Arbeitsauftrag weiter.
Kurz zur Geschichte dieser Tischtennisplatte: Vorbild war eine baugleiche Version in der Sigmund-Wann-Realschule in Wunsiedel. Bei einem Ortstermin mit Vertretern der Realschule, Lehrer Matthias Burger und Schülern der von ihm betreuten Arbeitsgemeinschaft wurden vor Baubeginn einige Fotos geschossen und die in Wunsiedel genutzte Platte ausgemessen. Als nächster Schritt folgte die Planung für das (seinerzeit so aber nicht geplante) schuljahr- und klassenübergreifende Projekt, an dem insgesamt (beide Jahrgänge zusammengerechnet) ein Dutzend Schüler beteiligt war.
Modell per 3-D-Drucker
Mit dem berufsschuleigenen 3-D-Drucker wurde ein deutlich kleineres Modell erstellt. Die späteren Schweißarbeiten (das Gerüst besteht hauptsächlich aus verzinktem Stahl) erledigten die bereits in der Technik geschulten Jugendlichen des Beruflichen Schulzentrums Wiesau. Danach folgte der Weitertransport des Rohbaus zur Mittelschule, um dort die Endfertigung einzuleiten. Die von industrieller Seite produzierte blaue Kunststoffplatte wurde zwischenzeitlich in einem Baumarkt gekauft und montiert. Dann folgten die letzten Details: das Tischtennisnetz aus Metall. Die gefräste Aufschrift soll daran erinnern, dass die Platte an zwei Schulen in einer Kooperation hergestellt wurde.
„Es hat voll Spaß gemacht“, erklärte Tim Haberkorn aus Leugas im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. "Wir durften mit Werkzeugen und Geräten arbeiten, die man sonst nicht in die Hand bekommt." Jeden Mittwoch sei man in der Berufsschule gewesen, um dort zu arbeiten, berichtete Jonathan König aus Falkenberg. Zum Team gehörten auch die jungen Wiesauer Luca Eisold und Milena Gundt. Das Quartett durfte die Tischtennisplatte im Rahmen einer kleinen Feier auch offiziell in Dienst stellen.
Lob und Anerkennung
Schläger und Bälle lieferte Bürgermeister Toni Dutz. Kurzentschlossen überredete er Rektorin Stephanie Jacobi zu einem Match. „Eine coole Sache“, kommentierte sie die neue Attraktion im Pausenhof der von ihr geleiteten Mittelschule. Viel Anerkennung kam auch von Schulamtsdirektorin Martina Puff, die der Einladung zum kleinen Festakt "gerne gefolgt war" und selbst zum Tischtennis-Schläger griff. Gegenüber Oberpfalz-Medien würdigte der Leiter der Abteilung „Gewerblich“ am Beruflichen Schulzentrum, Oberstudienrat Andreas Büttner, die seit vielen Jahren bestehende Kooperation beider Schulen als eine „gewinnbringende Zusammenarbeit“.
Kooperationsprojekt Tischtennisplatte
- Beteiligte: Mittelschule Wiesau und Berufliches Schulzentrum (BSZ) Wiesau
- Bereiche: Handwerk und Hauswirtschaft
- Weitere Projektbeispiele: Sozialgruppe Kochen (erstmals 2020), Waldsofa (2021), Mini-Tischtennisplatten (2022)
- Betreuer an der Mittelschule Wiesau: Matthias Burger
- Betreuende Lehrkräfte am BSZ: Oberstudienrat Andreas Büttner und Fachoberlehrer Manfred Sladky sowie das Team der Schulküche mit Fachoberlehrer Markus Schultes
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