Wildenau bei Plößberg
16.05.2021 - 09:42 Uhr

In Wildenau beste Voraussetzungen für den Schießsport

Aus dem Fest zum 160. Geburtstag des Schützenvereins wird heuer nichts. An der Absage ist aber nicht nur Corona schuld.

Einen hochmodernen elektronischen Schießstand nennen die Wildenauer Schützen ihr Eigen. Bild: kro
Einen hochmodernen elektronischen Schießstand nennen die Wildenauer Schützen ihr Eigen.

Der Schützenverein 1861 Wildenau ist einer der Vorzeigevereine der knapp 500 Einwohner kleinen Ortschaft und wollte in diesem Jahr mit einem dreitägigen Fest seinen 160. Geburtstag feiern. Doch das Fest, das vom 11. bis 13. Juni hätte stattfinden sollen, wurde bereits im vergangenen Jahr abgesagt. Dabei stand das Festprogramm schon fest. Der Hauptgrund, das Fest abzusagen, war neben Corona, dass es den Vereinsverantwortlichen um Ersten Schützenmeister Stephan Trautner nicht gelang, eine Catering-Firma zu finden. Abgesagt wurde auch die Ausrichtung des Gaukönigsschießens für den Stiftlandgau, das ebenfalls in Wildenau ausgetragen worden wäre. Das Gaukönigsschießen wurde auf 2022 verlegt. Obwohl wegen der Corona-Pandemie das Vereinsleben stark zum Erliegen gekommen ist, ist man beim Schützenverein 1861 Wildenau bestrebt, für die Zeit nach Corona stark gerüstet zu sein.

Beamer überträgt aktuelle Daten

Schützenmeister Stephan Trautner, seit 2014 im Amt, und sein Stellvertreter Harald Albrecht, seit 2010 im Amt, haben die Zeit genützt, um den Schießsport im Verein zukunftssicher zu machen. So wurde der Schießstand mit seinen bisherigen 15 Seilzug-Anlage auf einen modernen elektronischen Schießstand mit 12 Ständen umgerüstet, um für die Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben. Die Kosten dafür beliefen sich, so Trautner, auf rund 35 000 Euro. Vom Bayerischen Sportschützenbund gab es einen Zuschuss von 25 Prozent, ferner kamen auch einige Spenden zusammen. Rund 7000 Euro erbrachte ein Crowdfunding der Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz. Die restliche Summe, circa 20 000 Euro, schulterte der Schützenverein 1861. Übrigens, die Einnahmen aus dem diesjährigen Jubiläumsfest waren ebenso für die Sanierung des Schießstandes vorgesehen. Der Einbau der neuen Anlage erfolgte in Eigenleistung der Mitglieder. Damit ist der Schießstand im Schützenheim optimal ausgebaut und entspricht den modernsten Anforderungen. Mittels Beamer kann auf einer Leinwand im Schützenheim der Wettkampf vom Schießstand live mit verfolgt werden.

Die Modernisierung war aber auch nötig, denn nach Corona sollen die rund 50 Aktiven, sowie die 20 Kinder und Jugendlichen optimale Voraussetzungen für ihren Sport vorfinden. Vor Corona hatte der Schützenverein fünf Luftgewehr- und eine Luftpistolenmannschaft für den Rundenwettkampf gemeldet. Schießsportliches Aushängeschild ist die erste LG-Mannschaft, die in der Bezirksoberliga schießt. Übrigens, seit rund zehn Jahren nützen auch die Plößberger Schützen mangels eines eigenen Schießstandes den Schießstand der Wildenauer Schützen zum Training und für den Wettkampf.

Vereinsleben stark eingeschränkt

Zwar ist wegen Corona das Vereinsleben stark eingeschränkt, doch dank Whatsapp sind die Aktiven untereinander in Kontakt, was aber ein intaktes Vereinsleben nicht ersetzt. Trautner als auch Albrecht hoffen, dass alle Schützen, vor allem auch im Nachwuchsbereich, ihren Sport treu bleiben und nach einer Lockerung wieder zum Training kommen. Im gesellschaftlichen Bereich war der letzte offizielle Termin die Jahreshauptversammlung im März 2020. Seitdem ging nahezu nichts mehr. Das Johannisfeuer, die Königsproklamation, die Weihnachtsfeier oder auch die sonntäglichen Frühschoppen im Schützenheim, die stets gut besucht waren, fielen aus. Ein Hauptanliegen der Wildenauer Schützen ist seit Jahren die Nachwuchsarbeit. Dafür wurde 1995 sogar ein Jugendförderverein gegründet, der die Jugendarbeit stark forciert. Dank des Engagements des Fördervereins konnten Luftgewehre für den Nachwuchs angeschafft werden.

Wildenau bei Plößberg10.03.2020
Erster Schützenmeister Stephan Trautner (links) und sein Stellvertreter Harald Albrecht sind stolz auf die neue Schießanlage, die in der "Corona-Pause" eingebaut wurde. Bild: kro
Erster Schützenmeister Stephan Trautner (links) und sein Stellvertreter Harald Albrecht sind stolz auf die neue Schießanlage, die in der "Corona-Pause" eingebaut wurde.
Schützenmeister Stephan Trautner hofft, dass sein Verein für die Zukunft gut gerüstet ist. Bild: kro
Schützenmeister Stephan Trautner hofft, dass sein Verein für die Zukunft gut gerüstet ist.
 
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