„Endlich, nach langem Warten, dürft ihr heute eure Konfirmation feiern.“ Mit diesen Worten eröffnete Pfarrer Manuel Sauer in der St.-Jakobus-Kirche am Pfingstsonntag den Festgottesdienst. Thema des Gottesdienstes war das „Hören“. Dazu erzählte Sauer eingangs die Kurzgeschichte „Das Zirpen der Grille“. Inhaltlich ging es darum, dass ein Indianer seinen Freund in der Großstadt besucht und der Lärm ihn verwirrt.
„Wir hören nur, was uns wichtig ist“, resümierte Pfarrer Sauer aus der Geschichte. „Kinder hören oft nur das, was ihnen wichtig ist oder was sie hören wollen. Ich glaube aber, umgekehrt gilt das schon auch. Unwichtiges blenden wir aus, verdrängen es - mal bewusst mal unbewusst.“
Weiter merkte der Geistliche an: „Wir hören jeden Tag so viel, dass wir gar nicht alles aufnehmen können. Aber ich finde, da ist schon was dran: Wir hören nur, was uns wichtig ist.“ Auch die Konfirmanden hätten einiges gehört über den Glauben. „Wir haben zusammen über vieles nachgedacht und das unter wirklich schwierigen Umständen.“
Per App ausgetauscht
„Oft haben wir uns getroffen, aber mit Abstand und jeder für sich an seinem Tisch.“ Später sei auch das nicht mehr möglich gewesen und es war zu überlegen, wie es weiter geht. „Aber dann haben wir doch noch eine Lösung gefunden, mit der ihr, so habt ihr es zumindest gesagt, ganz gut leben konntet“, so Sauer. „Ihr habt euch mit Pfarrer Zeh über eine App unterhalten und so auch noch einiges über unseren Glauben gehört. Das war Hören unter erschwerten Bedingungen, genau passend zum Thema.“ Sauer fand es richtig schwierig und sprach den Konfirmanden ein großes Dankeschön für die Geduld und das gezeigte Verständnis.
„Ihr habt euch mit Pfarrer Zeh über eine App unterhalten und so auch noch einiges über unseren Glauben gehört. Das war Hören unter erschwerten Bedingungen, genau passend zum Thema.“
Nach seinen Worten haben die Konfirmanden im vergangenen Jahr in der Kirche, aber auch anderswo ganz bewusst viel Zeit mit dem Hören auf Gott verbracht. „Das ist wichtig. Denn ich glaube, dass wir diese eine Botschaft, dass Gott uns liebt, uns annimmt, dass er bei uns ist und uns den Weg zeigen will, dass wir diese Botschaft gar nicht oft genug hören können.“
Auf ganz unterschiedliche Weise komme diese Botschaft auch in den Konfirmationssprüchen zum Ausdruck. „Worte, die euch hoffentlich ein Leben lang begleiten, Worte, die euch Kraft, Zuversicht und Vertrauen geben wollen.“
Schwung für "alten Dampfer"
Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes stellte Pfarrer Sauer den Konfirmanden Michael Häupler, Herbert Strauß, Nico Schönfelder, David Rottmann und Marvin Nachtmann die Konfirmandenfrage. Im Anschluss sprach er, natürlich mit Mundschutz, den Jugendlichen den Segen zu. Der Geistliche bedankte sich bei den Paten: Denn mit der Konfirmation endet offiziell ihre bei der Taufe übernommene Patenschaft.
Die Glück- und Segenswünsche der Kirchengemeinde überbrachte den Jugendlichen Vertrauensmann Helmut Fichtner. „Ihr habt nun das Handwerkszeug zum Glauben gelernt und geübt und seid nun konfirmiert.“ Nach seinen Worten seien die Jugendlichen nun eingeladen, den „alten Dampfer Kirche“ mit den persönlichen Fähigkeiten zu bereichern und aufzupolieren. „Bitte arbeitet in den Gruppen und Kreisen mit, übt auch Kritik und bringt die Kirche in Schwung.“ Die musikalische Umrahmung der Konfirmation übernahmen der Posaunenchor Wildenreuth sowie die Sängerinnen Elke Krauß und Lina Lindner.
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