Der Platz am Kriegerdenkmal, an dem sonst der evangelische Kirchen- sowie der Posaunenchor stehen und die Gedenkstunde zum Volkstrauertag musikalisch umrahmen, blieb heuer leer. Schuld daran ist die Corona-Pandemie, die das öffentliche Leben einschränkt.
„Wir haben 75 Jahre Frieden“, sagte Pfarrer Manuel Sauer in seiner Ansprache am Kriegerdenkmal. „Es ist für uns ein Zustand, der nie anders gewesen ist.“ Doch dieses Gefühl, ebenso wie die Meinungsfreiheit, werde seiner Meinung nach zu wenig wertgeschätzt. „Umso unverständlicher ist es für mich, dass die derzeitigen Corona-Einschränkungen verglichen werden mit 1933 oder gar mit einer Diktatur“, betonte er. „Solche Vergleiche sind unangebracht und nicht zielführend.“ Vor allem auch die Reaktionen könne der Pfarrer nicht gutheißen - wenn Journalisten das Recht auf Berichterstattung verweigert und Polizisten angespuckt werden oder einem Bürgermeister mit standrechtlicher Erschießung in den sozialen Netzwerken gedroht wird. „Das ist schlimm, da braucht es ein klares und unmissverständlichen Nein der Gesellschaft“, forderte Pfarrer Sauer. „Der Friede ist uns geschenkt und deshalb sind wir aufgefordert, im Gespräch zu bleiben mit denen, die die Dinge im Moment nicht verstehen.“
Nach Bürgermeister Johannes Reger fordere das Kriegerdenkmal auf, den Frieden zu erhalten. „Denn Krieg ist wie ein Schwelbrand, irgendwann reicht ein Funke und die gesamte Welt steht in Flammen“, brachte er auf den Punkt. „Gerade in den sozialen Netzwerken müssen wir als Demokraten und couragierte Bürger diesem Glimmen entschlossen entgegentreten." Mit der Kranzniederlegung und einem anschließenden „Vaterunser“ löste sich die Versammlung auf dem Dorfplatz auf.















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