Knapp 30 Jahre sind seit den letzten Baumaßnahmen vergangen. Pfarrer Ludwig Weiß hatte 1990 die Außenrenovierung mit Sakristei-Anbau und 1991 die Sanierung des Kirchenschiffs in Angriff genommen. Jetzt steht eine erneute Renovierung des Kirchenschiffs an, was vor allem die Schäden im Sockelbereich und ein intensiver Holzwurmbefall erfordern. Denn die Kirche St. Bartholomäus ist ungewöhnlich feucht und weist eine hohe Radonbelastung auf. Dazu ist die gesamte Elektroinstallation erneuerungsbedürftig und im gleichen Zug wird der Altarbereich komplett umgestaltet.
Sockel freigelegt
Dekan Alfons Kaufmann zelebrierte an Ostern den letzten Gottesdienst in der Expositurkirche. Bis zum Frühjahr 2020 werden die Wildeppenrieder Messen in St. Vitus Pullenried gelesen (im Pfarrbrief ersichtlich). Auch die Erstkommunionkinder feiern im Nachbarort ihren großen Tag. Am Freitag nach den Osterfeiertagen schraubten Kirchenpfleger Ludwig Hauer und Kirchenverwaltungsmitglied Xaver Spichtinger das Gestühl vom Boden. Am nächsten Tag stemmten viele Helfer das Ausräumen. Seit einigen Tagen ist nun die Baufirma Schönberger aus Tännesberg vor Ort. Der schadhafte Sockelbereich ist bereits freigelegt und der Fußboden geöffnet. Am Mittwoch schaute Architekt Gerfried Mühlbauer aus Weiden bei den Handwerkern vorbei und erläuterte auch Oberpfalz-Medien die geplanten Maßnahmen.Der Blick fiel gleich auf die abgebaute Orgel, für welche schon seit Jahren eine Restaurierung geplant ist. Auch die Empore wird stabilisiert, sowie Aufgang und Dielenbelag erneuert. Der Ausbau des gesamten Bodenaufbaus läuft. Es wird eine Radon-Drainage unter der Bodenplatte mit mechanischer Absaugung eingebaut, sowie eine kapillarbrechende Schotterschicht und einer Bodenplatte aus Magerbeton.
Zwangsbelüftung
Im Sockelbereich wird ein Feuchte-Regulierputz aufgebracht. Die gesamte Elektroinstallation wird erneuert und dabei Strahler und Pendelleuchten ausgetauscht. Mühlbauer erklärt den Einbau einer geregelten Zwangsbelüftung (Zuluft vom Dachraum, Abluft über mechanisch gesteuerte Fensterflügel). Es folgt der Einbau von Solnhofer Bodenplatten und neuer Bank-Podeste. Notwendig ist eine Trockenreinigung der kompletten Bemalung und das Ergänzen der Quaderbemalung im Sockelbereich. Auch die Holzdecke erfährt eine Reinigung.
Wie der Architekt berichtet, wird der Altarbereich umgestaltet. Künstler Robert M. Weber aus Grafenau hat den Zuschlag für den neuen Volksaltar erhalten. Der Ambo zieht auf die andere Seite um und die Mesnerbank wird es nicht mehr geben. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,080 Millionen Euro. Die Diözese übernimmt 45 Prozent. Zuschüsse wird es von Bezirk, Landkreis und Stadt geben; dazu werden weitere Stellen angefragt. "Rund 500 000 Euro wird die Expositur aufbringen müssen", schätzt Dekan Alfons Kaufmann. Bauherr ist die Kirchenstiftung Wildeppenried. "Wir haben in den letzten Jahren schon einen ansehnlichen Betrag ansparen können", freut sich Kirchenpfleger Ludwig Hauer.
Kosten
n Zeitraum
Die Kirche wird voraussichtlich an Ostern 2020 wieder für Gottesdienste geöffnet sein.
n Finanzierung
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,080 Millionen Euro. Die Diözese übernimmt 45 Prozent, dazu kommen Zuschüsse vom Landesamt für Denkmalpflege, Bezirk, Landkreis und Stadt. Rund 500 000 Euro wird die Expositur aufbringen müssen. Bauherr ist die Kirchenstiftung Wildeppenried.
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