Wildeppenried bei Oberviechtach
23.08.2019 - 16:25 Uhr

Viel Kabelsalat zum Patrozinium

Seit dem Frühjahr läuft in der Kirche St. Bartholomäus eine Komplettsanierung für rund eine Million Euro. Auch wenn das Kirchenschiff mit gähnender Leere glänzt - das Patrozinium mit kirchlicher und weltlicher Feier findet statt.

In der Expositurkirche Wildeppenried ist die Bodenplatte betoniert und der Sanierputz auf den freigelegten Wänden im Sockelbereich aufgebracht. Bild: Portner
In der Expositurkirche Wildeppenried ist die Bodenplatte betoniert und der Sanierputz auf den freigelegten Wänden im Sockelbereich aufgebracht.

Bartholomäus war einer der zwölf Jünger Jesu und wird als Märtyrer verehrt. Sein Gedenktag ist am 24. August. "Sankt Bartholomäus" gilt im Volksmund als wichtiger Lostag. Wetterbeobachtungen zeigen, dass ein regnerischer Bartholomä-Tag oft einen trockenen Herbst nach sich zieht. Doch darauf wollen die Dorfvereine nicht hoffen, wenn sie am Sonntagnachmittag zur weltlichen Feier beim Gemeinschaftshaus einladen. Nachdem die Kirche eine Baustelle ist, findet der Patroziniumsgottesdienst im Freien statt. Bei Regen steht ein Zelt zur Verfügung.

Im Jahr 1990 erfolgte die Außensanierung der Kirche St. Bartholomäus, die sich hoch über Wildeppenried erhebt. Bild: Portner
Im Jahr 1990 erfolgte die Außensanierung der Kirche St. Bartholomäus, die sich hoch über Wildeppenried erhebt.

Putz aufgetragen

Die Renovierungsarbeiten starteten in der Woche nach Ostern. Innerhalb weniger Tage war das Kirchenschiff fast komplett leergeräumt. Sogar die Eingangstüre wird derzeit von einer Spannplatte ersetzt. Geplant ist, dass die nächste Messe an Ostern 2020 im dann komplett umgestalteten Altarraum gelesen wird. Derzeit finden die Wildeppenrieder Messen in St. Vitus Pullenried statt. "Die Baufirma Schönberger aus Tännesberg ist fast jeden Tag hier", sagt Kirchenpfleger Ludwig Hauer. Am Mittwoch wurden die Arbeiter mit dem Auftragen des Sanierputzes im unteren Wandbereich fertig. Begleitet werden die Maßnahmen von Architekt Gerfried Mühlbauer aus Weiden. Holzwurmbefall, Feuchtigkeit und hohe Radonbelastung ließen kein längeres Abwarten zu. Für die ebenfalls ausgebaute Orgel war schon seit Jahren eine Restaurierung geplant. Nicht aufschiebbar war die Stabilisierung der hölzernen Empore. Im gleichen Zug wird die gesamte Elektroinstallation erneuert.

Der Sockelbereich wurde innen bis auf die Grundmauern freigelegt, was teilweise bis zu einer Tiefe von 1,80 Metern reicht. Neben einer Drainage wurde ein Lüftungsrohr verlegt. Damit die Feuchtigkeit vor der Mauer austreten kann, wird ein schmaler Gitterstreifen die Wand von den Solnhofer Bodenplatten trennen. Im gesamten Kirchenschiff wurde der Fußboden geöffnet und der Asphaltboden mit Flachsmatten entfernt. Danach wurde eine kapillarbrechende Schotterschicht aufgebracht und die Bodenplatte betoniert. Erwärmt wird das Kirchenschiff künftig über eine Fußbodenheizung.

Der Blick fällt auf die vielen Kabelstränge, die sich am Boden und den Wänden kringeln. Denn die Firma Elektro Hägler aus Pfreimd ist dabei, die gesamte Elektroinstallation zu erneuern. Mittlerweile sind die großen Baumaschinen wieder abgezogen. Im Laufe der Woche stellte die Zimmerei Hanauer ein schmales Gerüst im Außenbereich auf und öffnete einen kleinen Teil des Daches für notwendige Arbeiten.

Kirchenmaler kommt

Als nächstes kommen die Kirchenmaler zum Einsatz, die mit der Trockenreinigung der kompletten Bemalung und dem Ergänzen der Quader im Sockelbereich sicher längere Zeit beschäftigt sein werden. Auch die Holzdecke wird gesäubert. Während der ursprünglich für den Verbleib eingepackte Hochaltar nun doch renoviert werden muss, gibt es einen neuen Volksaltar. Der Ambo zieht auf die andere Seite um und die Mesnerbank bleibt draußen.

Kabelsalat in der 1990 angebauten Sakristei. Hier wird die neue Stromleitung im Schaltkasten zusammengeführt. Bild: Portner
Kabelsalat in der 1990 angebauten Sakristei. Hier wird die neue Stromleitung im Schaltkasten zusammengeführt.
Gähnende Leere im Altarraum: Auch der Hochaltar wurde schließlich aus der Kirche geschafft, nachdem der Sockel doch einige Schäden aufweist. Rechts die Nische für den ebenfalls zu renovierenden Beichtstuhl. Bild: Portner
Gähnende Leere im Altarraum: Auch der Hochaltar wurde schließlich aus der Kirche geschafft, nachdem der Sockel doch einige Schäden aufweist. Rechts die Nische für den ebenfalls zu renovierenden Beichtstuhl.
Bartholomäusfest:

Programm für 25. August

Das Patrozinium der Expositurkirche findet am Sonntag, 25. August, statt. Aufgrund der Kirchenrenovierung wird der Gottesdienst um 9 Uhr im Freien gefeiert (bei Regen im Zelt). Anschließend Weißwurstfrühstück und Mittagessen am Gemeinschaftshaus. Am Nachmittag laden die drei Dorfvereine zur weltlichen Feier mit Musik, Gegrilltem und Kuchen ein. Für die Kinder wird eine große Hüpfburg beim Spielplatz aufgebaut. (ptr)

 
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