Bitterböse bis makaber, hintersinnig bis politisch: Der aus Runding stammende Musik-Kabarettist Helmut A. Binser wechselte bei seinem Auftritt in Wildstein blitzschnell von liebenswerter Nettigkeit zu schwärzestem Humor.
Dabei bezog er von Anfang an das Publikum mit ein, als er etwa fragte, ob das Intervallfasten bekannt sei. Für ihn sei das die ideale Diät: "Acht Stundn deafst essen und sechzehn Stundn mousst trinka." Eine tolle Diät, wenn man soviel trinken darf, schwierig werde es nur, wenn man Lastwagenfahrer sei. "Sagts etz Kou oda Kua, Kia oda Kej?", legte Binser immer wieder einen Kurs in bairischem Dialekt ein. Ob der Packerlfahrer mit dem gelben Auto oder seine Frau, die seine Hygienemaßnahmen bemängelte, alle bekamen ihr Fett weg. Bei den Erlebnissen in einem Tiny-Haus, das Binser und sein Freund Toni mit einem Bauwagen verwechselten, oder dem Besuch in der Herbertstraße auf der Reeperbahn, wo dauernd "Physiotherapie" durchgeführt werde, bogen sich die in der Mehrheit jungen Gäste vor Lachen. "Mia woarn alle völlig fertig nach sovüll Physiotherapie", so Binser, der eigentlich Martin Schönberger heißt.
Zwischendurch griff er immer wieder zu Akkordeon und Gitarre und begleitete damit seine Lieder, die nur so aus ihm heraussprudelten. "Ein echtes Original", "Endlich mal wieder was zum Lachen" waren Kommentare des Publikums, das begeistert nach zwei Stunden Dauerlachmodus nach Hause ging.
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