Windischenlaibach bei Speichersdorf
22.11.2018 - 13:55 Uhr

Noch einmal den Geburtsort sehen

"Jetzt bin ich zwar 73 Jahre in Speichersdorf, aber manchmal habe ich immer noch ein bisschen Heimweh!" Der Wunsch von Ernestina Horn zu ihrem 90. Geburtstag, noch einmal ihren Geburtsort Haslau zu sehen, wird in Erfüllung gehen.

Ihrer dreifachen Uroma Ernestina Horn (vorne, Vierte von rechts) gratulieren zum 90. Geburtstag (von links) Harald und Heidi Horn, Anja Siegl mit Tochter Lina, Erich Horn, Emmi Horn, Renate Zrenner, Marga und Natalie Horn mit Sohn Leo, (hinten von links) Patrick Horn mit Tochter Lilly, Werner Zrenner, Rosi Pecher, Werner und Gerlinde Horn, Richard Pecher, Kuni Breiter, Mark Siegl sowie Reinhard und Tina Horn. Bild: hai
Ihrer dreifachen Uroma Ernestina Horn (vorne, Vierte von rechts) gratulieren zum 90. Geburtstag (von links) Harald und Heidi Horn, Anja Siegl mit Tochter Lina, Erich Horn, Emmi Horn, Renate Zrenner, Marga und Natalie Horn mit Sohn Leo, (hinten von links) Patrick Horn mit Tochter Lilly, Werner Zrenner, Rosi Pecher, Werner und Gerlinde Horn, Richard Pecher, Kuni Breiter, Mark Siegl sowie Reinhard und Tina Horn.

"Jetzt bin ich zwar 73 Jahre in Speichersdorf, aber manchmal habe ich immer noch ein bisschen Heimweh!" Der sehnlichste Wunsch von Ernestina Horn zu ihrem 90. Geburtstag, noch einmal ihren Geburtsort Haslau bei Asch im Egerland zu sehen, wird in Erfüllung gehen. Denn bei der Geburtstagsfeier im Landgasthof Imhof sagte ihr Sohn Reinhard spontan zu, mit seiner Mutter noch einmal die Reise in die Heimat ihrer Kindheitsjahre zu unternehmen. Um ihren Kindern nicht zur Last zu fallen, habe sie sich all die Jahre nicht getraut zu fragen, räumte die Jubilarin ein. Als jüngstes der drei Kinder (Oswald und Gustav) des Lokführerehepaars Marie und Frank Adam war Horn am 15. November 1928 in Haslau zur Welt gekommen. Nach dem Umzug nach Asch, besuchte sie dort fünf Jahre die Volks- und drei Jahre die Hauptschule. Mit 13 Jahren habe sie den amerikanischen Bombenangriff miterlebt. "Die Stadt war darauf überhaupt nicht eingestellt", erinnerte sich Horn. Deshalb habe es auch keinen Fliegeralarm gegeben.

Die dreijährige Ausbildung zur Verkäuferin wurde jäh abgebrochen, als sie im Alter von 17 Jahren mit ihren Eltern ausgewiesen wurde. Horn kann sich noch gut an diese Tage erinnern, war sie doch gerade erst von einem viermonatigen Arbeitseinsatz bei tschechischen Bauern in Strakonice bei Budweis zurückgekehrt. Der Arbeit des Vaters bei der Reichsbahn war es zu verdanken, dass die Familie einen Güterwagen zur Verfügung gestellt bekam. "Der wurde mit allem, was wir tragen konnten wie Betten, Geschirr, Kleidung vollgeschlichtet." Über die Grenze ging es nach Selb und dann nach Kirchenlaibach.

In Frankenberg beim Faschingstanz im Gasthof Freund lernte die Jubilarin 1947 ihren Mann und Lkw-Fahrer Hermann Horn aus Windischenlaibach kennen. Er führte sie ein Jahr später vor den Traualtar. Aus der Ehe gingen die Buben Reinhard, Werner und Harald hervor. 1967 begann die Familie, in Windischenlaibach ihr eigenes Zuhause zu bauen. Zu allen Zeiten war Ernestine Horn der Zusammenhalt der Familie das Wichtigste. Neben der Kindererziehung trug sie zunächst mit Heimarbeit für die Firma Richter zum Unterhalt bei, als die Kinder aus dem Gröbsten heraus waren, arbeitete sie acht Jahre in der Druckerei der Firma Rosenthal. Dazu zog sie ihre Enkelkinder Tina, Anja und Patrick mit auf. Heute dreht sich zudem alles um die drei Urenkel Leo, Lilly und Lina.

Selbst sechs Operationen konnten über all die Jahrzehnte Horns Elan und ihrer Lebensfreude nicht trüben. Leidenschaftlich geht sie noch immer ihren Hobbys, die Lektüre des Neuen Tags, Kreuzworträtsel lösen, Schmökern von wöchentlich mindestens zwölf Boulevardblättern und dem Kartenlegen nach. Unterstützt von Schwiegertochter Heidi putzt sie selbst noch Fenster, kocht, bügelt und wäscht. Zum festen Ritual gehört der Donnerstag als Einkaufstag. Dann geht es mit Schwiegertochter Marga nach Speichersdorf.

Neben der Großfamilie, Verwandten und Nachbarn gratulierten auch Bürgermeister Manfred Porsch sowie Pfarrer Micha Boerschmann und Sylvia Zimmermann von der evangelischen Kirchengemeinde. Der evangelische Posaunenchor unter Leitung von Alfred Kreutzer stimmte für Horn die Choräle "Lobet den Herrn" und "Großer Gott, wir loben dich" sowie einige Volksweisen an.

 
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