"Wir sind hier, um die Protagonisten der erfolgreichen Entwicklung der Kontinentalen Tiefbohrung zu verabschieden", stellte CSU-Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger fest. Mit Georg Stahl, Gertl Wölfel und Claus Chuhr schieden drei wichtige Persönlichkeiten aus dem Förder- und Trägerverein und der Stiftung des Geo-Zentrums an der KTB aus. Ohne sie wäre nach der Einstellung der Bohrungen 1994 das Gelände renaturiert worden. Dass heute ein wissenschaftliches Geo-Zentrum an der Stelle stehe, sei zum großen Teil ihr Verdienst.
Neben Oetzinger erinnerte auch Bürgermeister und Kuratoriumsvorsitzender Karl-Heinz Budnik an die Entstehung und die Geschichte des Geo-Zentrums und lobte ebenfalls die Verdienste der drei Scheidenden. Stahl war Vorsitzender des Förder- und Trägervereins sowie stellvertretender Vorstand der Stiftung. Gert Wölfel war im Förderverein Stahls Stellvertreter und Vorstand der Stiftung. Claus Chur schied bereits im vergangenen Jahr aus seiner Funktion als Stiftungskuratoriums-Mitglied aus, sollte aber gemeinsam mit seinen beiden Kollegen verabschiedet werden.
Oetzinger wird Stahl nachfolgen, während Christina von Seckendorff die Aufgaben Wölfels übernimmt. Die ehemalige Juristin ist bereits im Ruhestand, "will aber auch da noch etwas bewegen". Sie hofft, dass ihre Freunde schon bald nicht mehr lachen werden, wenn sie erzählt, sie "betreue jetzt ein tiefes Loch". Stellvertretender Landrat Albert Nickl betonte, der Bohrturm sei ein Alleinstellungsmerkmal für Windischeschenbach. Lothar Höher bezeichnete den Bohrturm als Leuchtturm der Oberpfalz.
Deftige Worte fand Wölfel für den eigenen Abschied: "Es ist Zeit geworden, dass wir alten Säcke übergeben." Man habe mit Hirn beim Aufbau angeschoben, aber auch selbst mit angepackt. Dabei habe er vielen Menschen gegen das Schienbein getreten, aber er konnte versichern, dass "alle noch leben". Vom Staat habe man zur Gründung der KTB viel Förderung erhalten, aber "es waren letztendlich die Menschen vor Ort, die alles aufgebaut haben".
Stahl lobte die Leistungen von Chur und Wölfel, gegen deren seine eigenen nur klein ausfielen. Nach der Schließung der Bohranlage sei man durch "ein Tal der Tränen gegangen". Er wisse das Geo-Zentrum in guten Händen und so dass ihm der Abschied leicht falle. So schließt er mit den Worten: "Bleibt's gesund, wir sehen uns wieder. Macht es gut."
Eine besondere Überraschung gab es für alle drei zum Abschied: Norbert Neugirg, wortgewandter Kommandant der Altneihauser Feierwehrkapell'n, erschien in voller Montur und bestens vorbereitet und hielt eine seiner für ihn so typischen "Laudationes" auf die drei Scheidenden. Bei dem Wortwitz fiel es Stahl, Chur und Wölfel nicht schwer, auch über sich selbst schallend zu lachen.













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