"Ich bin immer noch sprachlos", gibt Mario Schieder zu. Als der dritter Vorsitzende der SpVgg Windischeschenbach nach dem Unwetter am 10. Juni, dass im Gebäude und auf dem Gelände des Sportvereins großen Schaden angerichtet hat, mit Bürgermeister Karlheinz Budnik telefoniert, verschlägt es ihm erst einmal die Sprache. Budnik hat, als er von dem Schaden erfuhr, der SpVgg ganz spontan finanzielle Unterstützung angeboten - nicht aus dem Stadtsäckel, sondern als Privatmann. Mit 1000 Euro will er der SpVgg Windischeschenbach unter die Arme greifen.
Fontäne aus dem Boden
Für das Geld sind die Verantwortlichen des Vereins überaus dankbar. Den Nachmittag des 10. Juni werden Baldauf und Schieder so schnell nicht vergessen. Als die dunklen Wolken aufziehen, sind die beiden zufälligerweise im Sportheim. Während der Regen immer stärker herunterprasselt, fällt Schieders Blick hinaus auf den A-Platz. Er traut seinen Augen nicht, als er sieht, dass bei der vorderen Eckfahne eine 30 bis 40 Zentimeter hohe Fontäne aus dem Boden schießt. Auch die rechte Außenlinie steht zu diesem Zeitpunkt schon komplett unter Wasser. "Erst dann haben wir gemerkt, dass die Brühe über die Zufahrt und über die Treppen hinunter auf den Platz und in die Lichtschächte hinein läuft", erzählt Schieder.
Trikots schwimmen herum
Im Untergeschoß bestätigen sich die schlimmsten Befürchtungen. In einem Lagerraum, in dem Bälle und Trikots aufbewahrt werden, schießt dass Wasser waagrecht aus den Ritzen des geschlossenen Fensters. Die Koffer mit den Trikots schwimmen herum. "Wir sind schnell wieder raus, weil hier auch Elektrogeräte untergebracht sind."
Unwetter am 10. Juni
Rettung kommt durch Mitarbeiter des Bauhofs, die alarmiert durch das Unwetter gelagerte Sandsäcke aus dem Freibad-Keller holen wollten. "Die haben uns gleich eine ganz Palette hingestellt", erinnert sich der dritte Vorsitzende. Da jede helfende Hand nun wichtig ist, lässt Schieder einen Whatsapp-Notruf los. Innerhalb kürzester Zeit sind 25 Mann aus der 1. und 2. Mannschaft sowie von den Alten Herren da.
Keine Versicherung gegen Hochwasser
Als sich der Regen langsam gelegt hat, wird das Ausmaß des Schadens sichtbar. Nicht nur im Untergeschoß steht das Wasser, sondern auch im Gastraum. Pflastersteine der Treppe werden weggespült, auch der Mähroboter ist auf dem See, der sich auf dem A-Platz gebildet hatte, kaum auszumachen, stattdessen paddeln zwei Enten über das Spielfeld. Eine Versicherung gegen Hochwasser hat die SpVgg nicht. "Wer hätte gedacht, dass wir so etwas jemals brauchen", sagt Vorsitzender Baldauf. "Deshalb sind wir für die großzügige Unterstützung auch überaus dankbar." Um sich ein bisschen erkenntlich zu zeigen, überreichten Baldauf und Schieder eine kleines Dankeschön in flüssiger Form an Budnik und die drei hilfreichen Bauhofmitarbeiter.
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