Jede Woche bis Donnerstagabend um 20 Uhr können die älteren Windischeschenbacher im Busunternehmen Neugirg anrufen und sich für den Freitag den Bus vorbuchen. Martin Neugirg oder Sohn Thomas kommen dann zu Hause vorbei.
Die Tour geht zu Banken, wenn nötig auch zum Arzt und zu den Einkaufsmärkten oder auch mal zum Friseur. "Wir fahren alles an, was die Leute wünschen, helfen beim Ein- und Aussteigen und tragen wenn nötig die Einkaufstaschen bis in die Wohnung", sagen die Neugirgs.
Der Bus ist zum beliebten Treffpunkt geworden. Das hört man am Small Talk der Stammgäste während der Fahrt. Ein Euro pro Strecke ist für jeden erschwinglich. Sogar manche Autobesitzer sind inzwischen freitags umgestiegen. Doch vor allem, für Menschen, die auf andere angewiesen sind, ist der Bus ein Segen. „Ja, die Kinder ham halt koi Zeit“, höre man oft von den Leuten, erzählen die Neugirgs.
Über 500 Menschen, im Schnitt sind es 10 Fahrgäste jeden Freitag, haben den Senioreneinkaufsbus genutzt, der am 2. November 2018 seinen Betrieb aufnahm. Bis das möglich war, galt es für das Busunternehmen auch behördliche Hürden zu nehmen. Es galt, klar zu machen, dass der Bus nicht etwa mit dem ÖPNV konkurriert. In der Regel sind es aber nur Leute aus Neuhaus und Windischeschenbach, die den Bus beanspruchen. Was die anderen Stadtteile betrifft, wäre noch Luft nach oben.
Bürgermeister Karlheinz Budnik und Seniorenbeauftragter Josef Söllner stellten heraus, dass das Windischeschenbacher Modell anderorts schon gescheitert sei. Budnik sieht als Erfolgsfaktoren jedoch das Engagement von Martin und Thomas Neugirg. Die weiten ihr Angebot auch aus und fahren teils mit zwei Bussen die Menschen zu Seniorenveranstaltungen. Klar ist, dass der geringe Fahrpreis die Kosten nicht decken kann. Die Stadt subventioniert das Modell als freiwillige Leistung.













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