Windischeschenbach
07.07.2020 - 10:33 Uhr

Hörst du die Regenwürmer husten?

„In einer Handvoll Boden sind mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt.“ Das erfahren die Kinder beim KTB-Familienworkshop. Aber welche Lebewesen sind das?

von fsb
Welche Geräusche macht eigentlich ein Regenwurm? Hört man ihn wirklich husten, wie in dem beliebten Kinderlied behauptet wird? Beim Familienworkshop an der KTB finden es die Kinder heraus. Bild: fsb
Welche Geräusche macht eigentlich ein Regenwurm? Hört man ihn wirklich husten, wie in dem beliebten Kinderlied behauptet wird? Beim Familienworkshop an der KTB finden es die Kinder heraus.

Das Rätsel um die Lebewesen in der Erde lüftete Umweltpädagogin Andrea Mack gemeinsam mit den Kindern im Familienworkshop des Geo-Zentrums an der Kontinentalen Tiefbohrung (KTB). An den drei inhaltsgleichen Erkundungen durften gemäß den Corona-Beschränkungen jeweils zwei Familien teilnehmen. Gleich um 13 Uhr fanden sich der fünfjährige James und sein dreijähriger Bruder Tim sowie der sechsjährige Julian mit ihren Müttern ein, um zum Thema „Tiere, Pflanzen und Boden“ Forschungen zu betreiben.

„Was gibt es draußen an kleinen Dingen zu entdecken? Wie viele Beine hat eine Ameise, wie viele Flügel eine Fliege?“ Das waren nur ein paar der Fragen, die es zu beantworten galt. Dafür wurden die jungen „Biologen“ mit entsprechenden Arbeitsgeräten ausgerüstet: mit einer Becherlupe für eine erste genauere Beobachtung von Kleinlebewesen und mit einem Eimer sowie Löffel und Schaufel, um Erdreich zu sammeln und Tiere und Pflanzenteile mitzubringen.

Die große Pinzette dafür wollte James nicht nehmen „Damit mache ich die Käfer kaputt“, befürchtete er. Erste Station im Freien war eine große Hecke. Hier gruben die Kinder Mulden in den Boden, fanden Käfer, Fliegen und Ameisen, nahmen Blätter von Brennnesseln und ein Stück eines Pilzes mit und entdeckten das Gewölle eines Turmfalkens. Dann ging es zum großen Komposthaufen. Hier wimmelte es nur so von Kleintieren: Regenwürmer, Ohrwürmer, ein Hundertfüßler und Kellerasseln, die gleich mal in der Becherlupe begutachtet wurden.

Schließlich brachten die drei Jungforscher ihre Beute ins Labor und legten sie in Petrischalen. Es standen drei leicht zu handhabende Mikroskope bereit. Ein Blick durch die Lupen lässt die Kinder staunen. „Schau mal, was du bei mir alles siehst“, forderte Tim die anderen auf, bei ihm durchs Mikroskop zu schauen. Licht anschalten, Schärfe und Vergrößerung einstellen und schon war man im Reich der winzigsten Dinge.

Eine Dokumentenkamera übertrug einzelne Exemplare auf einen großen Bildschirm. Im Gewölbe konnte man viele Haare und zwei Mäusezähnchen entdecken. Mit einer Mini-Beobachtungsstation konnte jede Bewegung, die ein Insekt macht, durch ein Mikrofon und eine Klangoberfläche verstärkt und mit Kopfhörer gehört werden.

Danach wurden alle Lebewesen wieder draußen ausgesetzt.

Zuletzt warfen die Buben einen Blick auf die 3000 neuen „Mitarbeitern“ in der Honig-Fabrik. Der Schau-Bienenstock ist ein weiteres Highlight an der KTB. Zum Abschluss der Forschertage wird sich am 19. Juli alles um das Thema „Energie“ drehen.

Ein Blick in die Honigfabrik an der KTB. Im Bienenstock herrscht emsiges Treiben der Insekten. Die Kinder sehen begeistert zu. Bild: fsb
Ein Blick in die Honigfabrik an der KTB. Im Bienenstock herrscht emsiges Treiben der Insekten. Die Kinder sehen begeistert zu.
Unterm Mikroskop sieht alles fantastisch aus. Bild: fsb
Unterm Mikroskop sieht alles fantastisch aus.
„Wo sind denn die kleinen Tierchen?“, fragt sich Tim. Bild: fsb
„Wo sind denn die kleinen Tierchen?“, fragt sich Tim.
Windischeschenbach23.06.2020
 
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