Windischeschenbach
05.05.2023 - 14:31 Uhr

Kurzweiliger Streit über Kunst bei "Theater + Zoigl" am Schafferhof

von KRB

Ein teures, weißes Bild bringt eine jahrzehntelange Freundschaft beinahe zum Scheitern. Serge ist stolz darauf, dass er dieses Kunstwerk mit seinen angeblich feinen, grauen Streifen erwerben konnte. Doch Marc, einer seiner besten Freunde, kann und will dies nicht verstehen. Was sich daraus entwickelt, ist kurzweilig, sehens- und hörenswert.

„Theater + Zoigl“, so war der Abend am Schafferhof angekündigt. Dass man hier bei den verschiedensten Events ein bernsteinfarbenes Getränk erhält, ist nichts Neues. Doch dass dabei auch noch ein Brotzeitteller (der im Eintrittspreis mit enthalten war) serviert wird, macht den Unterschied bei der Veranstaltung des Rotary Clubs Weiden – Max Reger aus. Club-Präsidentin Susanne Friedrich-Kraus dankte besonders Christoph Rolf, der sich um die Organisation dieses Abends gekümmert hatte, und der Familie Fütterer für die Gastfreundschaft und Bewirtung.

Nach der Stärkung konnten sich die Gäste dann ausgiebig der Kunst hingeben. Auf der Bühne stand das beliebte Regensburger Ensemble aus dem Turmtheater. Die drei Darsteller János Kapitány, Georg Lorenz und Johannes Aichinger sorgten für einen unterhaltsamen Abend.

200.000 Franc hatte Serge für ein Bild ausgegeben, das er nun mit Stolz seinem alten Freund Marc präsentiert. Doch dieser versteht nicht, wie man für ein 160 mal 120 Zentimeter großes, weißes Bild soviel Geld ausgeben kann. Ein langes, intensives Streitgespräch entsteht, mit einer deftigen, aber eindeutigen Wertung: "Ich finde es einfach Scheiße!" Serge dagegen nimmt diese Äußerung zunächst ruhig hin: "Er mag es einfach nicht", denkt er sich.

Der Streit über Kunst geht jedoch weiter. Zusammen mit dem dritten Freund Yvan sieht man graue Streifen, einer vermutet gar, dass auch etwas rot zu sehen sei. Immer intensiver wird diskutiert, über Kunst und dessen Wert. Yvan scheint tolerant, weil ihm alles egal ist. Er sieht ein Kunstwerk, hinter dem ein Gedanke steckt.

Weiter geht es mit Wertungen und Vergleichen. Und schon ist man bei persönlichen Dingen angekommen, den Partnerinnen der Freunde. Gegenseitig werden die Frauen heftigst kritisiert. Die lange Freundschaft, die mehr als 15 Jahre überdauert hat, wird in Frage gestellt. Verschiedenste Klischees werden bedient und letztendlich auch die anstehende Vermählung von Yvan diskutiert.

Doch am Ende kommen in der zeitgenössischen Komödie „Kunst“ von Yasmina Reza die Freunde doch wieder zusammen. Marc möchte mit einem blauen, jedoch nicht wasserfesten Filzstift, dem Kunstwerk eine andere Deutung zukommen lassen. „Man kann in der weißen Landschaft Schnee fallen sehen und auch einen Skifahrer“, reden sie sich ein. Auf einmal glätten sich die Wogen – die Freundschaft scheint gerettet.

Das Turmtheater war ein Glücksgriff für den Abend. János Kapitány, Georg Lorenz und Johannes Aichinger beeindruckten nicht nur mit Mimik und Gestik, auch die spartanische Bühne passten perfekt ins Gesamtbild. Die Regie führte Markus Bartl, für Bühne und Kostüme war Philipp Kiefer verantwortlich.

Info:

Rotary Club Weiden Max Reger

  • Gegründet am 28. April 2010
  • Namensgeber war der Komponist Max Reger
  • Der Club unterstützt vor allem Projekte an der Albert-Schweitzer-Schule
  • Engagiert sich für hilfsbedürftige Menschen in der Ukraine und auch in anderen Ländern
  • Aktuelle Präsidentin Susanne Friedrich-Kraus
 
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