In der Maria-Hilfe-Kirche in Gleißenthal bröckelte ein Teil der Decke ab. Nicht nur Putz, sondern auch ein Gemälde wurde dabei in Mitleidenschaft gezogen. Um den Schaden muss sich die Stadt Windischeschenbach als Eigentümerin kümmern. Das Gotteshaus gehört nicht der katholischen Kirche, sondern der Kommune. Der Grund dafür ist in der Vergangenheit zu suchen.
Das Kirchlein stammt aus dem Jahre 1747. Erbaut wurde es damals von dem Bauernsohn Johann Georg Mathes. Dieser war nach Wien ausgewandert und ist dort zu Wohlstand gekommen. Einem Gelübde zufolge ließ er in seinem Heimatdorf eine Kirche bauen und vermachte sie der Ortschaft Gleißenthal. Anfang der 1990er wurde das Kirchlein umfassend saniert. Um den Abschluss der Arbeiten gebührend zu feiern, war damals sogar Weihbischof Wilhelm Schraml nach Gleißenthal gekommen. Im Juli 1997 stand die Maria-Hilf-Kirche erneut im Mittelpunkt von Festlichkeiten. Zur 250-Jahr-Feier der Kirche hatten die Dorfbewohner ebenfalls ein großes Fest aufgezogen.
Nun waren die Schäden an der Decke Thema im Bauausschuss. "Die Kirche ist derzeit nicht begehbar", informierte Bürgermeister Karlheinz Budnik. Wie viel eine Sanierung kosten würde, sei derzeit noch unklar. Zunächst müsse Ursachenforschung betrieben werden, meinte Bautechniker Thomas Treml. Er könne sich vorstellen, dass Feuchtigkeit für den Schaden verantwortlich sei. Genaueres müsse aber ein Restaurator klären.
Die Kirche
- Die römisch-katholische Kirche Maria Hilf wird pfarrlich von der „Pfarreiengemeinschaft St. Emmeram und Heilig Geist“ versorgt, steht aber im Eigentum der Stadtgemeinde Windischeschenbach.
- Die Kirche ist eine Saalkirche mit einem Steildach und einem eingezogenen, halbrund geschlossenen Chor. Der Kirchturm ist mit Zwiebelhaube gedeckt. An den beiden Seiten des Langschiffes sind Fenster mit einem Rundbogen angebracht, die mit bunten Glasfenstern ausgestattet sind
- Die Kirche wurde 1964, 1994 und 2013 außen und innen renoviert. Die Kirche steht im Eigentum von Windischeschenbach, und so muss die Baulast von der Stadtgemeinde getragen werden.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.