Kurz nach Ostern hat das Abbruchunternehmen Hierold aus Moosbach begonnen, den ehemaligen Oberpfälzer Hof samt angrenzenden Gebäuden Stück für Stück abzutragen. Am Mittwoch trafen sich Vertreter der Stadt Windischeschenbach mit dem Bauleiter Karl Kerscher vom Architekturbüro Schönberger und dem Unternehmer Josef Hierold vor Ort. Mittlerweile stehen nur noch Teile des Hauptgebäudes. Das Haus ist komplett entkernt, hat weder Türen noch Fenster.
Bevor die eigentlichen Arbeiten beginnen konnten, musste das Gebäude zuerst komplett ausgeräumt werden. Auch bei einem Abriss muss das zu entsorgende Material getrennt werden. Auf verschiedenen Haufen liegen Altholz, Gipsplatten, Elektroschrott, Ziegel und Metall. Hinter dem Bauzaun entlang des Gebäudes stehen Säcke, in denen der Außenputz gesammelt wird, den eine Fräse in den vergangenen Wochen von der Wand gebrochen hat. "Der Putz ist sulfathaltig und muss separat entsorgt werden", erklärt der Bauleiter.
Das gesamte Gelände gehört der Stadt Windischeschenbach. Die Regierung der Oberpfalz beteiligt sich mit einer 60-prozentigen Förderung an den Abbruchkosten. "Der Gebäudekomplex besitzt aufgrund seiner Lage eine hohe städtebauliche Bedeutung", erklärt Geschäftsleiter Wolfgang Walberer. "Wir wollen die weitere Entwicklung nicht dem Zufall überlassen. Das Projekt sei der Auftakt für die Stadtsanierung, der sich der Stadtrat verschrieben habe.
Wenn die Abbrucharbeiten in vier bis fünf Wochen komplett erledigt sind, verkauft die Stadt das Grundstück an einen privaten Investor, der auf dem Gelände wieder ein Hotel errichten möchte. Die ersten Pläne dazu hat er bereits im November 2018 vorgestellt. Ein Jahr später, im November 2019, stand das Konzept fest. Architekt Christian Schönberger aus Oberviechtach hatte damals dem Stadtrat die überarbeiteten Pläne präsentiert, die auch Baudirektorin Regina Harrer von der Regierung der Oberpfalz gut geheißen hat. Die Planungen beziehen nun auch Kirchengrund mit ein. "Bauherr, Regierung, Stadt und Kirche haben nun gemeinsam das Projekt auf den Weg gebracht", freute sich Bürgermeister Karlheinz Budnik in der Sitzung.
"Es soll so schnell wie möglich mit der Baueingabe und den Ausschreibungen weitergehen", versprach Bauleiter Kerscher bei der Besprechung vor Ort. Doch über einen genauen Zeitplan könne man noch nicht reden.
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