Windischeschenbach
19.11.2021 - 09:03 Uhr

Pflege des Soldatengrabs in Windischeschenbach als ehrenhafte Aufgabe

Über viele Jahre hinweg hat sich Günther Leibold um das Soldatengrab in Windischeschenbach gekümmert. Bürgermeister Karlheinz Budnik dankt ihm beim Abschied für das große Engagement.

Die Pflege des Soldatengrabs war für Günther Leibold über 15 Jahre eine Herzensaufgabe. Bürgermeister Karlheinz Budnik schließt in den Dank auch Karl Hüttl (stehend von links) stellvertretend für seine Frau Inge ein. Bild: fz
Die Pflege des Soldatengrabs war für Günther Leibold über 15 Jahre eine Herzensaufgabe. Bürgermeister Karlheinz Budnik schließt in den Dank auch Karl Hüttl (stehend von links) stellvertretend für seine Frau Inge ein.

„Drei unbekannte Soldaten erschossen aufgefunden im Steinhölzl Neuhaus, 7. Mai 1945 mit den Initialen M.W.E.“ steht auf einem Grabstein inmitten des Windischeschenbacher Friedhofs. Die Geschichte um das Soldatengrab ist nicht näher bekannt. Bürgermeister Karlheinz Budnik weiß aber zu berichten, dass sich nach dem Krieg drei Wehrmachtssoldaten hier versteckt haben und erschossen wurden. Die Windischeschenbacher haben den Soldaten eine würdige Grabstätte gegeben, und so gibt es das Soldatengrab bis heute.

Zu den Initialen „M.W.E“ erklärt Stadtchef Budnik, dass diese Abkürzung bis 1952 „Markt Windischeschenbach“ bedeutete. Erst danach wurde der Markt zur Stadt. "Dieses Soldatengrab steht für Abertausende von Soldaten, deren Identität nicht bekannt ist, und darum ist es eine Herzensaufgabe der Stadt, Kriegsgräberfürsorge vor Ort zu praktizieren." Früher wurde das Grab vom nicht mehr existenten Kriegerverein gepflegt. Danach von Edelinde Schäffler, und danach wurde Günther Leibold vom damaligen Bauhofchef Bernhard Popp gebeten, sich um das Grab zu kümmern.

Für Leibold wurde das zu einer Herzensaufgabe, die er über 15 Jahre mit Engagement ausfüllte. All die Jahre anpflanzen im Frühjahr, immer wieder die Blumen wechseln und im Herbst für eine passende Grabgestaltung sorgen, das wurde für Leibold zu einer Berufung, die von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wurde. Das Soldatengrab galt aber von jeher als sehr schön und gepflegt. Von der Gärtnerei Hausner bekam Leibold die Blumen das ganze Jahr über. Das ganze Jahr über war es Leibold, der das Grab in einem ausgezeichneten Zustand erhielt. Dazu gehörte auch das regelmäßige Gießen im Sommer. Nach 15 Jahren muss der 78-Jährige diese Aufgabe nun in andere Hände weitergeben. Neben seinem Alter führt Leibold an, dass er seine kranke Frau pflegt.

Bürgermeister Budnik war es ein Anliegen, Leibold für sein großes Engagement zu danken - und das nicht in seinen Diensträumen, sondern vor Ort im Friedhof am Soldatengrab. Mit dabei war Karl Hüttl, der für seine erkrankte Ehefrau Inge, die mehrere Jahr an Allerheiligen das Soldatengrab mit einem Gesteck schmückte, den Dank des Bürgermeisters entgegennahm. Budnik dankte Leibold im Namen der Stadt. Die Kriegsgräberfürsorge liege im Zuständigkeitsbereich der Kommune. Budnik: "Wenn sich jemand als Nachfolger von Leibold finden würde, wäre das natürlich das Beste. Die Stadt wird aber in jedem Fall ihre Verantwortung wahrnehmen."

Floß29.10.2021

"Dieses Soldatengrab steht für Abertausende von Soldaten, deren Identität nicht bekannt ist, und darum ist es eine Herzensaufgabe der Stadt, Kriegsgräberfürsorge vor Ort zu praktizieren."

Bürgermeister Karlheinz Budnik

 
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