Windischeschenbach
23.01.2019 - 14:22 Uhr

Sankt-Florians-Prinzip im Detail

Bisher ging es um den Korridor. Nun sind die Leitungen innerhalb der Stromtrasse ausmachbar. Ihr Wissen und ihre Ortskenntnis sind gefragt. So der Apell und Aufruf der Tennet an die Bürger. Der kann sich einbringen. Obs was nützt?

Auf Flachbildmonitoren gibt es Infos von Tennet über die feststehende Trasse und ebenso wie man in das Planungsportal kommt um seine Hinweise zum Kabelverlauf einzubringen Bild: fz
Auf Flachbildmonitoren gibt es Infos von Tennet über die feststehende Trasse und ebenso wie man in das Planungsportal kommt um seine Hinweise zum Kabelverlauf einzubringen

Auf einem weiteren Infomarkt im Pfarrheim St. Emmeram stellte die Tennet am Montag den 1000 Meter breiten Korridor der Osttrasse des Süd-Ost-Links vor. "Der ist Fakt", vermitteln Regine Sailer und ihre Mitarbeiter den vielen interessierten Besuchern. Auf großen Flachmonitoren auf den Tischen und auch an Stellwänden kann die Trasse für einzelne Bereiche genau eingesehen werden. Im nun laufenden Planungsabschnitt werden innerhalb des 1000-Meter-Korridors mehrere Verläufe für das Erdkabel entwickelt. "Hier setzen wir auf den Bürger mit Ortskenntnis. Wir kennen nicht jeden Quadratmeter im Korridor so genau wie die Leute, und deshalb möchten wir genaue Erkenntnisse über kleinteilige räumliche Besonderheiten gewinnen und dabei auch berücksichtigen, was in den vorliegenden Daten bisher noch nicht erfasst ist", sagte Sailer. Tennet suche sowohl Hinweise zu Besonderheiten als auch Vorschläge für den Erdkabelverlauf.

Besonderheiten sind zum Beispiel besonders schützenswerte alte Bäume, Kenntnisse über Artenvorkommen, besondere Bodenverhältnisse Ablagerung von Schutt im Boden, Brunnen oder auch langfristig geplante Bauvorhaben. Diese Informationen können im Rahmen der Planfeststellung dem Netzbetreiber Tennet mitgeteilt werden. Hierzu gibt es das Onlineportal, das bis 13. Februar geöffnet ist.

Die Meinungen im Saal sind unterschiedlich. Ein Neuhauser geht beruhigt, als er sich nochmals vom Trassenkorridor überzeugt hat. "Es hat uns nicht erwischt", stellt er fest. Eine Bürgerin aus Kotzenbach findet die Art der Beteiligung gut, weil man sich konkret einbringen kann. Gerade dies ist für einen Landwirt aus dem Bereich Püchersreuth der Knackpunkt, auch für weitere Anwesende. Nun beginne das Sankt-Florians-Prinzip im Detail, so einige Äußerungen. Der Landwirt befürchtet, dass jeder seiner Berufskollegen die Trasse von seinem Grund weg haben will. Er wird Argumente suchen, irgendeinen Frosch entdecken, Abfall ausfindig machen oder geplante Bauvorhaben einbringen, um das Erdkabel wegzurücken. Dies tue aber sein Grundstücksnachbar auch. Die Folge werde ein Hickhack im Portal sein. Nur gut, dass keiner vom anderen weiß. Sonst könnte es Feindschaften geben.

Hinweise bis zum 13. Februar 2019

Man muss sich im Online-Portal mit der E-Mail-Adresse anmelden und einen Account einrichten. Hierfür ist die Rubrik „Registrieren“ am rechten oberen Bildrand. Man bekommt dann einen Link für die Anmeldung per Mail. In der Rubrik „Anmelden“ kann man sich einloggen und dann sind Karten zugänglich und man kann Hinweise eintragen. Das Portal erreicht man direkt unter https://gis.arcadis.nl/age_prod/SuedOstLink

 
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