Stadt Windischeschenbach will auf Herbst- und Pflanzenmarkt verzichten

Windischeschenbach
09.02.2023 - 11:39 Uhr
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In Windischeschenbach soll künftig nur noch der Kirchweihmarkt stattfinden. Darauf einigt sich der Stadtrat Windischeschenbach. Eine Diskussion gibt's über Änderungswünsche der Niederschrift der Dezember-Sitzung.

Beim Herbstmarkt im Oktober konnten die Besucher unter anderem Gestecke für Allerheiligen kaufen. Mangels Interesse soll dieser Markt vorerst eingestellt werden.

Die Dezember-Sitzung des Stadtrates Windischeschenbach, in der die Freien Wähler Bürgermeister Karlheinz Budnik scharf angegangen haben, sorgte auch in der ersten Stadtratssitzung des Jahres 2023 für Diskussionsstoff. Markus Herrmann von den Freien Wählern monierte die Wortwahl in der Niederschrift vom 14. Dezember. Er habe den Bürgermeister nicht als "alleinig" Schuldigen bezeichnet, sondern als "ursächlich verantwortlich". Dies wolle er im Protokoll geändert wissen.

Zum Hintergrund: Die Freien Wähler hatten behauptet, Bürgermeister Karlheinz Budnik habe durch den Verkauf eines Grundstücks an Rabe Bike der Stadt Schaden zugefügt. Eine Aussage, die bei CSU und SPD für verärgertes Kopfschütteln gesorgt hatte, bedeutet doch die Ansiedlung eines neuen Unternehmens in der Stadt weitere Arbeitsplätze und Gewerbesteuer.

Geschäftsleiter Markus Kindsgrab erläuterte den Paragrafen, der besagt, welchen Mindestinhalt diese Niederschrift haben muss. Es sei demnach möglich, den Inhalt eines Tagesordnungspunktes verkürzt und komprimiert wiederzugeben. Je nach Situation könne auch mehr notiert werden. Herrmann hatte sein Schreiben mitgebracht, dass er am 14. Dezember vorgelesen hatte. Auf Wunsch wurde es kopiert und an die Räte verteilt. Während sich CSU und SPD dafür aussprachen, dass der Text in der Niederschrift nicht geändert werden soll, stimmten Freie Wähler und Gründe dagegen.

Jahresrechnung des Wasserwerks

Die restlichen Tagesordnungspunkte waren zügig abgehandelt. Zur Kenntnis nahm das Gremium den Abschluss der Jahresrechnung 2020 für das Städtische Wasserwerk. Die Bilanzsumme beträgt demnach 1.944.858 Euro mit einem Jahresgewinn von 43.939 Euro, obwohl sich der Erlös des Wasserverkaufs um 2,49 Prozent zurückgegangen ist. Erfreulich sei auch, dass sich die Wasserverluste von 5,96 Prozent auf 4,24 Prozent verringert hatten.

Biergarten statt Straße

Reine Formsache war die Einbeziehung eines Teilstücks des Marktplatzes in Neuhaus. Es handelt sich hier um 0,011 Kilometer, die an Verkehrsbedeutung verloren haben. Im Klartext heißt das, das ein Stück der Straße jetzt zum Biergarten des Gasthofes "Zum Waldnaabtal" gehört.

Weniger Märkte

Im Gegensatz zu früheren Jahren haben die Märkte an bestimmten Sonntagen in der Hauptstraße deutlich an Attraktivität verloren – sowohl bei Fieranten als auch bei Besuchern. Deshalb entschloss sich der Stadtrat den Herbst- und den Pflanzenmarkt vorerst nicht mehr zu veranstalten. Die Fraktionen waren sich einig, dass dieser Schritt zwar schade, aber aufgrund des fehlenden Interesses richtig sei. Die Stadt wolle sich künftig auf den gut besuchten Kirchweihmarkt konzentrieren, der Dank der Ausstellung der Historischen Feuerwehr immer noch ein Besuchermagnet sei.

Feuerwehrkommandanten

Lob und Anerkennung gab es von allen Seiten für Simon Schedl, der sich als Kommandant der Feuerwehr Bernstein zur Verfügung stellt. "Wir sind mehr als froh, dass es Freiwillige gibt, die diesen Dienst übernehmen", sagte der Bürgermeister. Schedl muss allerdings noch die beiden Lehrgänge "Gruppenführer" und "Leiter einer Feuerwehr" absolvieren. Sein Stellvertreter ist Erich Mirz, der sich für diesen Posten wieder zur Verfügung gestellt hat.

Frank Brünnig (SPD) bat um umsichtigere Absprache bei der Nutzung der Mehrzweckhalle. Häufig würde das Training der DJK ausfallen, weil am Freitagabend in der Halle bereits Aufbauarbeiten stattfinden würden. In der Vergangenheit sei das Problem oft so gelöst worden, dass die DJK in einem Teil der Mehrzweckhalle noch trainiert hätte, während ein anderer Verein im anderen Teil bereits aufgebaut habe.

Heike Lehner (Freie Wähler) bat, die Beleuchtung vor der Mehrzweckhalle zur überprüfen. Vor allem Frauen würden klagen, dass es dort sei finster sei. Karl Gaach (Freie Wähler) wollte wissen, ob im Zuge der Elektrifizierung das Gleis Richtung Porzellanfabrik als drittes Ausweichgleis genutzt werden könne.

Ein Antrag von Annette Dietl (Freie Wähler) fand zwar allgemeines Wohlwollen, doch Felix Punzmann (CSU) musste diese Euphorie wieder bremsen. Dietl hatte angeregt, dass sich die Stadt am Projekt Streuobstwiese beteiligen solle, für das es eine Förderung aus dem Kulturlandschaftsprogramm gebe. Punzmann erklärte, dass es momentan sehr schwierig sei, geeignete Obstbäume dafür aufzutreiben. Ein Obstbaum brauche vier Jahre, bis er soweit sei, dass man ihn pflanzen könne.

"Wir Baumschulen wissen von dem Programm seit Anfang September", sagte er. Acht bis neun Gemeinden hätten bei ihm im Unternehmen schon nachgefragt. Er empfahl, diesen Antrag vorerst noch nicht zu stellen und damit zu warten, bis sich die Lage auf dem Markt normalisiert hätte.

Info:

Märkte in Windischeschenbach

  • Bislang gab es den Pflanzenmarkt im Frühjahr
  • und den Herbstmarkt im Oktober
  • Diese beiden Veranstaltung streicht die Stadt nun mangels Interesse
  • Der Kirchweihmarkt im September soll beibehalten werden
 
 

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