Inwieweit die jüngere Generation hinter der gut 100 Jahre alten Tradition steht blieb nicht nur auf Grund der geringen Besucherzahlen am Kriegerdenkmal zum Volkstrauertag in Windischeschenbach fragwürdig. Bedenklicher war eher ein lautstarkes Kundtun von Unmut über die kurze Verkehrsbehinderung durch den Trauerzug mit unhöflichem Hupen zwischen Kirche und Kriegerdenkmal von jugendlichen Fahrern.
"Der Kreis der Menschen welche direkt vom ersten und zweiten Weltkrieg betroffenen war wird immer kleiner", weiß auch Pfarrer Hubert Bartel. "Trotzdem ist der November mit Allerheiligen und dem Volkstrauertag für viele Menschen der Monat, an dem die von uns Gegangenen wieder ins Gedächtnis kommen." Man solle bedenken, dass die Menschen nicht einfach weg, sondern noch in uns seien.
"Die Lebensberichte von schweren Zeiten durch den Vater oder Großvater an den Nachwuchs gehen immer mehr verloren", sagte Bürgermeister Karlheinz Budnik. Trotzdem müsse man versuchen, die Jungen ins Gedenken mit einzubeziehen. Der Volkstrauertag sei keine langweilige und verstaubte Tradition, sondern ein Zeichen gegen Kriege, Terror und Folter in der näheren Vergangenheit.
Und auch wenn das Jugendwort 2018 "Ehrenmann" wurde, und sich die junge Generation allzu gerne als energiegeladen gibt: Wer noch die Energie und die Ehre besitzt für dieses Gedenken einzustehen, zeigten in Windischeschenbach nicht die Besuchermassen.
Die Aktiven der Vereine und Verbände halten diese Zeremonie am Leben. Gerade der Kirchenchor, die Stadtkapelle, die Reservisten- und Soldatenkameradschaften, die Böllerschützen und nicht zuletzt die Feuerwehr zeigten hier Gesicht.
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