Winklarn
26.12.2023 - 11:12 Uhr

Bahnhofstraße, Marktplatz: Sanierungskonzept wirft in Winklarn Fragen auf

In Winklarn sollen die Bahnhofstraße und der Marktplatz saniert werden. In der Bürgerversammlung wird das Konzept präsentiert. Es gibt etliche Fragen und Bedenken der Anwohner.

Bei der Engstelle in der Bahnhofstraße ist eine Breite von vier Metern geplant. Bild: amö
Bei der Engstelle in der Bahnhofstraße ist eine Breite von vier Metern geplant.

Hauptdiskussionspunkt bei der Bürgerversammlung in Winklarn war die Sanierung der maroden Bahnhofstraße und die Neugestaltung des Marktplatzes. Neben den zahlreichen Zuhörern konnte Bürgermeisterin Sonja Meier auch Christian Faderl vom Ingenieurbüro Renner & Hartmann Consult GmbH aus Amberg, Björn Letz vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach und den Geschäftsstellenleiter Anton Brand begrüßen.

Für den Tagesordnungspunkt „Beteiligung der Bürger an den Planungen für die Bahnhofstraße und den Marktplatz“ übergab Sonja Meier das Wort an den Planer Christian Faderl. Die Vorabprüfung der Kanäle erfolgte bereits durch das Ingenieurbüro Weiß aus Neunburg vorm Wald. Das Städtebauliche Entwicklungskonzept (SEK) wurde mit in die Planungen einbezogen und auch die Auswertungen des SEK von 2014, so Christian Faderl. Demnach gibt es folgende Anforderungen: Verkehrssicherheit erhöhen, Plätze durch neue Beläge aufwerten, Beleuchtung, Grünanlagen, die Seitenstreifen an den Straßen verbreitern und gestalten.

Das Sanierungsgebiet

Räumlich umfasst die Maßnahme die nördliche Bahnhofstraße (ab der Einmündung Am Hofgarten bis zum Ortsende), die südliche Bahnhofstraße (von der Einmündung Am Hofgarten bis zur Kirche) sowie den östlichen und westlichen Marktplatz.

Geplant ist im Nordteil der Bahnhofstraße ein 1,50 Meter breiter Gehsteig auf der linken Seite und eine Fahrbahnbreite von 6 bis 6,50 Meter, an der Engstelle von nur 4 Meter. Um diese Breiten zu erhalten, ist das Zurücksetzen von privaten Gartenmauern notwendig. Mit einer Verkehrsinsel soll am Ortsende die Anbindung an den Radweg erleichtert werden.

Für den südlichen Teil der Bahnhofstraße ist folgendes geplant: Fahrbahnrückbau von 10 auf 6,50 Meter, beidseitige Gehwege mit fußgängerfreundlichen Seitenstreifen, einseitige Parkmöglichkeiten und integrierte Bushaltestellen.

Am Marktplatz soll die Baumreihe nach Osten fortgesetzt werden, damit der Platz eine Einheit bietet. Flächen sollen vorgesehen werden für Bühne und Veranstaltungen mit Sitzgelegenheiten. So soll ein Mittelpunkt entstehen und Leben in den Marktplatz bringen. Bei Bedarf kann auch der Brunnen etwas versetzt werden.

Viel Diskussionsbedarf

Der Planer betonte: „Das sind Planungen, wir wollen auch die Bevölkerung mit einbeziehen“. Nach der Vorstellung dieser doch umfangreichen Bau- und Gestaltungsmaßnahme gab es regen Diskussionsbedarf. Peter Killermann wollte wissen: „Wieso kommt der Gehweg auf die linke Seite, hier gibt es mehr Straßenüberquerungen?“. Die Antwort des Planers: „Das ist übersichtlicher“.

Anlieger Peter Reitinger hatte mehrere Fragen: “Warum muss der Gehweg so breit sein? Wo wird der Schnee auf der rechten Seite hin geräumt, wohl an die Hauswände? Wo soll geparkt werden, wenn der Gehweg mit einem Bordstein begrenzt ist?“ „Die Norm für einen Gehsteig ist 1,80 Meter, er wurde schon geschmälert, das hängt auch mit den Förderrichtlinien zusammen. Man muss abwägen, wo man die Parkplätze unterbringt“, antwortete Christian Faderl.

Der Anwohner der Bahnhofstraße Josef Lingl erkundigte sich nach einem Radweg. "Der wird auf die Straße verlegt", erläuterte Faderl. Die Frage nach einem Zebrastreifen an der Verkehrsinsel wurde verneint. Georg Zangl schlug vor, den Bordstein abzusenken, um Ausweichmöglichkeiten zu bieten. Björn Letz riet aus Sicherheitsgründen davon ab. „Ein Auto kann stehen bleiben und parken, wenn kein ausdrückliches Halteverbot besteht“, so der Vertreter des Staatlichen Bauamtes. Letz sieht auf jeden Fall Handlungsbedarf, denn es sei die schlechteste Straße in seinem Zuständigkeitsbereich.

"Ruiniert mein Geschäft"

Zweiter Bürgermeister Markus Fichtinger interessierte der Sachstand bei der Grundabtretung von Privatleuten. "Das ist noch alles offen", betonte Christian Faderl. "So weit sind wir noch nicht, wir wollen niemanden überrumpeln“. Peter Reitinger, Geschäftsinhaber in der Bahnhofstraße, gab zu bedenken: “Das wird keine Stärkung des Einzelhandels, wie es 2014 beim Städtebaulichen Konzept gefordert wurde, das ruiniert mein Geschäft, täglich halten viele Kunden vor meinem Geschäft und es müssen die Waren auch geliefert werden, auch zur Poststelle kommen viele Leute und Post wird gebracht und abgeholt“.

Nach der Diskussionsrunde einigte man sich auf eine mehrwöchige Verkehrsüberwachung in einer realistischen Zeit, in der auch landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs sind. Bürgermeisterin Sonja Meier will weiter die Anwohner mit einzubeziehen, die Beobachtungsphase abwarten und dann weiter planen.

Hintergrund:

Die Abschnitte

  • Nördliche Bahnhofstraße
  • Südliche Bahnhofstraße
  • Östlicher Marktplatz
  • Westlicher Marktplatz
 
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