Nach fast 40 Jahren hat Winklarn wieder ein brütendes Storchenpaar. Bis Ende der 60-er Jahre brütete viele Jahre lang ein Paar auf dem Hausdach des Anwesens Schnagl, vormals Wachter, mitten im Ort. Diesen Standort auf dem Kamin hatte sich die Vögel selber für ihren Nestbau ausgesucht. Da diese Stelle etwas unpassend war, baute die Familie Wachter/Schnagl ein stabiles Nest neben den Kamin auf dem Dach des Gasthauses, wie Anna Schnagl erzählt. Diesen Umzug nahmen die Störche nach ihrer Rückkehr im Frühling gerne an und zogen viele Jahre ihre Jungen auf.
Nachdem das Gebäude dem Neubau der Raiffeisenbank weichen musste, setzten Storchenfreunde das Nest auf ein Gebäude im Areal des Schlosses. Dieses wurde jedoch nicht angenommen. Ein weiterer Versuch dann auf dem Dach der Brauerei Betz: Schon bald ließ sich hier ein Paar nieder und brütete einige Jahre. 1982 schlüpften die letzten Jungen. Leider wurde in den nächsten Jahren kein Paar mehr sesshaft. Auf Anraten des Landesbundes für Vogelschutz wurde das Nest auf den Stadel der Familie Kunschir, hoch über den Häusern, versetzt. Wieder vergingen viele Jahre und es tat sich nichts. Fast alle Jahre begutachteten Störche das Nest, verschwanden aber wieder.
So hoffte die Familie Kunschir von Jahr zu Jahr auf ein Storchenpaar, das auf ihrem Dach Junge aufzieht. Heuer im März erneuerte Eduard Kunschir das Nest mit Ästen und polsterte es mit Pferdeheu aus. Der Lohn für diese Arbeit ließ nicht lange auf sich warten. Anfang April umkreisten Störche den Horst. Zwei setzten sich nach hartem Kampf durch. Es flogen oft die Federn, wie Eduard Kunschir berichtet. Am 15. April bezogen sie ihr neues Quartier und verteidigten es weiter gegen Rivalen. Ende April begannen die Vögel schon mit ihrer Brut. Mit Eifer beobachtet Familie Kunschir das Treiben am Horst. Unter großem Geklapper erfolgt der Wechsel im Nest. Es ist ein richtiges Schauspiel, wenn sich die beiden Störche ablösen, erzählt Eduard Kunschir voller Stolz. Nach 33 Tagen Brutzeit hoffen die Kunschirs Ende Mai auf Storchennachwuchs. Bei jedem Schritt aus dem Haus geht der Blick zu den neuen Nachbarn hoch auf dem Stadeldach.
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