Winklarn
11.09.2025 - 08:37 Uhr

Führung zeigt: Wie Winklarn das Wasser aus dem Wald holt und trinkbar macht

Die Wasserwarte öffneten den Quellendeckel und zeigten den Besuchern, wie das Wasser aus dem Wald für die Wasserhähne gefiltert und aufbereitet wird. Die Marktgemeinde Winklarn bot eine Führung rund um dieses Thema an.

Die Marktgemeinde Winklarn bot eine Führung zur Wasserversorgung für alle an, für jung und alt. Bürgermeisterin Sonja Meier begrüßte die zahlreichen Besucher aller Altersschichten zur Besichtigung der Wasserversorgung Winklarn. Bei idealem Wanderwetter trafen sich mehr als 50 Interessierte auf dem Holzlagerplatz bei Windhals und machten sich gemeinsam auf den Weg zur höchst gelegenen Quelle, entweder zu Fuß oder mit dem Bürgerbus oder Feuerwehrbus. Hier an der höchst gelegenen Quelle öffnete Wasserwart Georg Zangl den Quellendeckel und gab Einblick in die Schüttung, die ungefähr 1,2 l/sek beträgt.

Nach den Erklärungen über die Fassung ging es wieder zurück zum Quellensammelschacht. Hier wird das Wasser des gesamten Waldgebietes gesammelt. Die Besucher durften in den Schacht steigen und den Einlauf der einzelnen Quellen beobachten. In einem Leitungssystem fließt das wertvolle Wasser der neun Quellen, im Durchschnitt etwa 5l/sek zum Hochbehälter. Wasserwart Alfred Frischmann erläuterte in Kleingruppen das Funktionieren der komplexen Technik in diesem Speicher. Schon beim Einlauf werden Kleinteile filtriert und abgeschieden.

Die UV-Anlage tötet Keime und Bakterien, die sich im Quellwasser befinden. Mit Hilfe von Filterkies wird das Wasser entsäuert und das Eisen ausfiltriert. Die Besucher bekamen auch eine Gehörprobe von der ohrenbetäubenden Rückspülung durch den Filterkies. Zwei runde Behälter mit einem Fassungsvermögen von je 225.000 Liter speichern das Wasser.

Durchschnittlich werden täglich 120.000 Liter verbraucht, die in Rohrleitungen zu den einzelnen Verbrauchern geleitet werden. Mit sauberem Trinkwasser werden Winklarn, Forsthof, Windhals, Trad, Hundhagermühle, Scheibenhaus, Fischerhof und Unter- und Obereppenried versorgt. Ständig werden vom Gesundheitsamt Proben entnommen, um ein gesundes und keimfreies Lebensmittel zu gewährleisten. Stolz berichteten die Wasserwarte, dass in den über 20 Jahren seit der Inbetriebnahme Wasser noch nie vor dem Verzehr abgekocht werden brauchte.

Dies zeigt die hohe Qualität des Wasser, aber auch den sorgfältigen Umgang damit und die ständigen gewissenhaften Kontrollen. Die Besucher zeigten sich sehr beeindruckt, welche Technik und auch Kosten notwendig sind, bevor Trinkwasser aus dem Hahn kommt. Bereits seit 1936 gibt es eine Wasserleitung vom Frauenstein nach Winklarn. 2000 bis 2003 wurde sie erneuert und der Hochbehälter neu gebaut. Mit diesem Quellwasser werden 250 Haushalte sicher versorgt. Die Gesamtschüttung der Quellen beträgt ca. 5l/sek.

Eine besorgte Frage „Funktioniert die Anlage auch bei Stromausfall?“ konnte schnell beantwortet werden: “Wir haben vier Tage sauberes Wasser vorrätig, die Anlage läuft fast ohne Strom lediglich die UV-Lampe braucht etwas Strom, der aber mit einem Notstromaggregat erzeugt werden kann. Bei Kaffee und Kuchen wurden noch manche Fragen über das wertvollste Lebensmittel Wasser diskutiert. Alle waren sich einig, mit Wasser aus einem solch natürlichen Raum muss sorgfältig umgegangen werden und es muss unbedingt geschützt werden.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.